„Half past selber schuld“lässt zum Jubiläum die Puppen tanzen
Seit 20 Jahren gibt es das Künstlerduo „half past selber schuld“. Ilanit Magarshak-Riegg und Sir ladybug beetle – das sind die Kreativ-Namen der beiden – leben und arbeiten in Düsseldorf. Zu ihrem Jubiläums veranstalten sie vom 2. bis 4. November im Filmmuseum das „Celluloid Golem Puppet Film Festival“. Es ist Bestandteil einer Retrospektive, die auch eine seit Juni präsentierte Ausstellung im Theatermuseum umfasst. Das Künstlerduo gilt als Erfinder des Bühnencomics mit einer neuen Ästhetik, die Ilanit Magarshak-Riegg und Sir ladybug beetle internationale Aufmerksamkeit einbrachte, unter anderem den Sieg bei der Fernseh-Talentshow „RTL Puppenstars 2016“.
Mit ihrem Düsseldorfer Puppenfilm-Festival wollen die beiden die Vielfalt des Puppen-Genres bekannter machen. Es richtet sich an ein erwachsenes Publikum. In einem Open Call war dazu aufgerufen worden, Puppenspiel-Kurzfilme aller Genres einzusenden. Von den Beiträgen aus der ganzen Welt wurden diejenigen ausgewählt, die handwerklich, ästhetisch oder inhaltlich innovativ erschienen.
Zur Festival-Eröffnung wird ein neues optisches Spielzeug präsentiert, ein sogenanntes Zoetrop. Es besteht aus 14 dreidimensionalen Einzelbildern und zeigt bei entsprechender Drehung und Beleuchtung einer Kampfszene aus der „half-past-selber-schuld“-Welt. Die aus dem Open Call ausgewählten Puppet Shorts sind am Freitag und Samstag in zwei Blöcken von jeweils 100 Minuten zu sehen. Sie stammen aus den USA, Kanada, China und Deutschland und umfassen verschiedene Genres wie Slapstick, Horror, Gothic, Musikvideo und Schattenspiel.
Dabei werden vielfältige Varianten von Puppenspiel zu sehen sein: Marionetten, Stabpuppen, Bunrakpuppen, Klappmaulpuppen, Kartonagen, menschliche Körper und sogar Plastiktüten. Und für alle Fans der Muppet-Show gibt es am Samstag die Dokumentation „Of Muppets and Men – The Making of the Muppet Show“.
Am gleichen Tag findet das Symposium „Puppetry“statt: mit Beiträgen von internationalen Puppenspielern und Filmemachern. Es wird in englischer Sprache durchgeführt und richtet sich nicht nur an Profis, sondern an alle, die sich für Puppenspiel und Film begeistern. Die Referenten kommen aus China, den USA, Kanada und Deutschland. Ein weiterer Höhepunkt des Festivals ist der Film „Yamasong – March of the Hollows“. Für dessen Deutschlandpremiere wird der Regisseur Sam Koji Hale anreisen und eine Einführung geben. Vor der Abschlussfeier am Sonntag ist eine englischsprachige Künstlerführung durch die Ausstellung „Von Pelztierkochern und Menschenähnlichem“mit zahlreichen Erinnerungsstücken des künstlerischen Lebens von „half past selber schuld“geplant.