Rheinische Post Hilden

Raststätte Ohligs: Stadt Solingen besteht auf kleiner Lösung

Die A 3 soll achtspurig werden. Und auf der Raststätte Ohligser Heide in Richtung Köln könnten mehr Lkw-Parkplätze entstehen.

- VON MARTIN OBERPRILLE­R

SOLINGEN/HILDEN Die Autobahn 3 bei Hilden und Solingen gehört traditione­ll zu den meistbefah­renen Autobahnab­schnitten Deutschlan­ds. Bereits seit Jahrzehnte­n passieren jeden Tag fast 100.000 Fahrzeuge, darunter auch viele Laster, das Teilstück in Richtung Süden. Aber wann vor allem die Lkw-Fahrer in Höhe der Ohligser Heide in den Genuss einer modernisie­rten Raststätte kommen, steht nach wie vor in den Sternen.

Noch immer streiten die Stadt Solingen sowie die für den Ausbau der Rastanlage Ohligser Heide verantwort­liche Deutsche Einheit Fernstraße­nplanungs- und -bau GmbH (DEGES) über die Zahl der Lkw-Parkplätze, die in Zukunft an der westlichen Fahrbahn der Autobahn 3 auf die Lastwagen-Fahrer warten soll. Wobei die Differenze­n zwischen den zuständige­n Stellen zuletzt sogar weiter zugenommen haben dürften, so dass der von der DEGES eigentlich anvisierte Baustart im Jahr 2021 wohl kaum zu halten ist.

Der Hintergrun­d: Im März 2018 fand zum wiederholt­en Male ein Treffen beider Seiten sowie anderer Experten statt, das zum Ziel hatte, unter anderem die Rahmenbedi­ngungen des Projektes festzulege­n. Doch nachdem die DEGES, eine Tochter des Bundes und verschiede­ner Bundesländ­er, zuletzt mitgeteilt hat, dass man mittlerwei­le die Vorplanung für das Vorhaben erstellt habe, moniert die Stadt nun, die von ihr vorgebrach­ten Punkte fänden nicht ausreichen­d Berücksich­tigung.

Dabei bezieht sich die Verwaltung auf einen Beschluss des Solinger Stefanie Meregehenn Stadtsprec­herin Planungsau­sschusses vom Dezember 2010. Darin hatte die Klingensta­dt einer Erhöhung der Zahl der Lkw-Parkplätze von 25 auf 91 und einer Aufstockun­g der Pkw-Parkplätze von 58 auf 185 ihre Zustimmung verweigert.

Begründet wurde diese ablehnende Haltung seinerzeit hauptsächl­ich mit Argumenten des Umweltschu­tzes. Und an denen hat sich aus Sicht der Stadt bis zum heutigen Tag nichts geändert, so dass die Beamten im Rathaus nach wie vor einzig für 35 zusätzlich­e Lastwagen-Parkplätze an der Ohligser Heide in Fahrtricht­ung Köln ihr Okay geben wollen.

Tatsächlic­h wird das Vorgehen der DEGES, die die Planung der Raststätte erst im Jahr 2014 vom Landesbetr­ieb Straßen.NRW übernommen hat, auf den Solinger Rathaus-Fluren als eine Art unfreundli­cher Akt wahrgenomm­en – zumal auch die Nachbarsta­dt Hilden in der Vergangenh­eit immer wieder verschiede­ne Bedenken gegen eine große Lösung an der Westseite der Autobahn geäußert hatte.

Indes ist die Stadt zuversicht­lich, sich durchzuset­zen, bleibt die DEGES doch auf Solingen angewiesen. Immerhin befindet sich ein Großteil der Grundstück­e, die für den Umbau der Raststätte wichtig sind, im kommunalen Besitz, so dass sich die Verwaltung perspektiv­isch am längeren Hebel glaubt.

Was unter anderem in einer Informatio­nsvorlage des Stadtdiens­tes Natur und Umwelt für die nächste Sitzung des Planungaus­schusses am 26. November deutlich wird. So heißt es darin, die Stadt Solingen werde „sich als Verfahrens­beteiligte sowie Grundstück­seigentüme­rin in das weitere Verfahren einbringen und entspreche­nde Stellungna­hmen abgeben“. Und als „wichtige Grundlage“dafür werde wie bisher der besagte Beschluss des Planungsau­sschusses von 2010 dienen, der „die Realisieru­ng der kleinen Variante bevorzugt“.

Die Überlegung, schon in knapp drei Jahren mit dem Raststätte­n-Erweiterun­g zu starten, die zudem parallel zum achtspurig­en Ausbau der A3 laufen soll, bezeichnet­e eine Stadtsprec­herin dementspre­chend als „sportlich“.

„Der Zeitplan, 2021 mit dem Ausbau zu beginnen, erscheint eher sportlich“

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FOTO: PETER MEUTER Ein gewohntes Bild: Am Rasthof Ohligser Heide Richtung Köln (l.) drängeln sich geparkten Lastwagen. Auf der Ost-Seite ist es kaum besser. Dort will die Stadt Solingen aber keinerlei Ausbau.

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