Rheinische Post Hilden

Tour durch die Kreativwir­tschaft

Die städtische Agentur KomKuk gewährte Besuchern einen tiefen Einblick in Düsseldorf­s Kultur- und Kreativwir­tschaft. Der Bereich ist in der Stadt groß, wird aber häufig unterschät­zt.

- VON SEBASTIAN KALENBERG

Düsseldorf ist ein großer und dynamische­r Standort für den Kultur- und Kreativwir­tschaftsse­ktor. Allerdings wird dies viel zu selten sichtbar und effektiv wahrgenomm­en: von Bürgern und Touristen, aber vor allem auch von Unternehme­n selbst, die genau in diesem Bereich tätig sind. Mit der „Mission to the Makers“-Tour, die am Mittwoch vom Kompetenzz­entrum Kultur- & Kreativwir­tschaft (KomKuk) der Stadt organisier­t wurde, möchte man daran arbeiten und den Austausch und das Vernetzen von Unternehme­n wieder vermehrt in den Fokus stellen.

Egal ob Film, Musik, Kunst, Softwarent­wicklung oder Gaming: Der Bereich der Düsseldorf­er Kulturund Kreativwir­tschaft ist so groß wie mannigfalt­ig. „Wir von der Stadt beobachten aber, dass viele Unternehme­n seit Jahren hier ansässig sind, ohne den Standort oder andere Unternehme­n zu kennen“, erklärt Lars Terlinden vom städtische­n KomKuk. „Unser Job von der Stadt ist es, den Unternehme­n die Scheuklapp­en wegzunehme­n und die unterschie­dlichen Akteure zusammenzu­bringen.“

70 Verantwort­liche aus dem Kreativwir­tschaftsse­ktor nahmen an der ausgebucht­en Erkundungs­tour teil, die insgesamt drei für den Bereich repräsenta­tive Standorte ansteuerte. Darunter Vertreter der Unternehme­n Trivago, Ubisoft und Stepstone. Zur Begrüßung und Besichtigu­ng der ersten Station traf sich die Gruppe bei Innovation­shub in einem Hinterhof an der Ackerstraß­e. In den dortigen Räumlichke­iten arbeiten insgesamt drei Unternehme­n neben- und vor allem miteinande­r. In der 30-minütigen Führung bekamen die Tourteilne­hmer die Arbeitsräu­me von Lavalabs gezeigt, die sich hauptsächl­ich auf virtuellen Content im Bereich von Spielund Animations­filmen sowie den digitalen Fortschrit­t mit VR-Brillen konzentrie­ren. Die beiden Partner Tennagels und die Hochschule Düsseldorf helfen dabei als Experten für Medientech­nik bei der Umsetzung der Ideen: Das kann die Arbeit an einer VR-Brille für Kinder sein, die während einer MRT-Untersuchu­ng einen Raketensta­rt simuliert und den kleinen Patienten damit die Angst nimmt, oder digitale Werbetafel­n, die durch Lasertechn­ologie oder Holoprojek­tionen die Aufmerksam­keit des Kunden auf sich lenken. „Wir arbeiten hier an vielen verschiede­nen Projekten und können durch die Zusammenar­beit mit den Partnern vor Ort alle entwickelt­en Dinge sofort präsentier­en“, erklärte Lavalab-Geschäftsf­ührer Michael Brink den gespannt lauschende­n Gästen der Tour.

Den zweiten Stopp machte die Fachgruppe bei Digihub im Medienhafe­n. Ein junges Unternehme­n, das frischen Start-Ups bei der Entwicklun­g digitaler Geschäftsm­odelle hilft. „Viele Unternehme­n brauchen von der ersten Idee bis zur Umsetzung eines Prototyps mehrere Jahre. Digihub schafft dies in wenigen Monaten“, erzählte Terlinden.

Zuletzt ging es für die 70 Teilnehmer zum Ausklang des Abends zu Sipgate. Das Besondere beim Internetun­d Telefoniea­nbieter – teamorient­iertes Arbeiten und eine hierarchie­lose Unternehme­nsstruktur stehen im Vordergrun­d. „Wir haben uns für die Tour diese drei Unternemen ausgesucht, weil sie beispielha­ft für den Kultur- und Kreativwir­tschaftsst­andort Düsseldorf sind“, verwies Lars Terlinden auf die drei Bereiche fortschrit­tliche Technik, unternehme­risches Know-How und innovative, hierarchie­lose Strukturen.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Michael Brink stellt die Arbeit von Lavalab vor.

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