Anmutendes Trostkonzert berührt zutiefst
In der Stadtkirche hat das Konzert des Wuppertaler Gospelchores „New City Voices“die vielen Besucher beeindruckt.
WÜLFRATH (dani) Es ist der Abend, an dem Gefühlen wie Wehmut, Leid, Schmerz und Trauer besonderer Raum gegeben wird. Diese Gefühle in Worte, in Klänge, in Melodien zu erfassen, gelingt dem Wuppertaler Gospelchor „New City Voices“auf ganz besonders anmutende Weise. Zart und und doch kraftvoll beeindruckt Chorleiterin Tine Hamburger mit ihrem gefühlvollen Sologesang bereits zu Beginn des Konzertes, begleitet von Horst Winstermann und seinem so sanften und klaren Gitarrenspiel.
Mit Besuchern verschiedenen Alters gefüllt ist die neu gestaltete Stadtkirche, viele sind eingehüllt in warme Mäntel, manch einer hustet, ein anderer zückt das Taschentuch, weil die Nase läuft.
Das Thema Trost, so lässt es Tine Hamburger bereits zu Beginn dieses besonderen Abends die vielen Besucher wissen, sei schon lange ihr Thema, und sie weiß: Unter den Zuhörern sind viele, die gerade den tiefen Seelenschmerz um den Verlust eines anderen erleiden, aushalten müssen, vielleicht hergekommen sind, um hier helfende, heilende Worte zu finden, neue Sichtweisen, vielleicht auch einfach nur, um in diesem großen Leid nicht alleine zu sein. Und so singen alle gemeinsam „Aus der Tiefe rufe ich zu dir“, unterstützt von dem 16-köpfigen Gospelchor, der auf dezente und zurückhaltende Art seinen wunderbaren Gesang präsentiert, unter anderem auch mit musikalischer Begleitung von Stephan Lux am Klavier, der vielen Wülfrathern als Chorleiter der „Young Voices“bekannt sein dürfte.
Tröstende Texte, Gebete, Fürbitten wechseln mit den musikalischen Beiträgen, die Kirchenbesucher haben die Möglichkeit Kärtchen zu beschreiben und Kerzen anzuzünden, viele machen davon Gebrauch. „Ein stiller Gruß“oder „Du fehlst“wird später darauf zu lesen sein. Die zierliche Chorleiterin Tine Hamburger scheint zerbrechlich in ihrer dunklen Kleidung, mit ihren sehr hellblonden Haaren und ihrem porzellanartigen Teint, und doch strahlt die großartige Sängerin in ihrer Ruhe, in ihren wenigen, aber gezielten Worten Kraft und Stärke aus, sie wirkt geerdet, im Reinen mit sich selbst, aufgeräumt.
Ihre zurückhaltende Art ist diejenige aller Musiker an diesem Abend, sehr würdevoll begegnen sie so der Schwermut, dem Schmerz, aber auch dem Trost und der Hoffnung. Und so ist es ein friedlicher Abend, der die Menschen zutiefst berührt, einige weinen leise, andere halten deren Hände.
Mit Dietrich Bonhoeffers Text „Von guten Mächten treu und still umgeben“endet dieses besinnliche Konzert und entlässt die Menschen mit viel innerer Wärme in die kalte Novembernacht.