Unternehmer tauchen in die „Cloud“ein
„Wirtschaft trifft Wirtschaft“– Firmeninhaber informieren sich bei der „Frings Solution Group“über die Zukunft der IT.
HILDEN Wie sicher ist die Cloud? Welche Möglichkeiten bietet sie? Wie sieht sie eigentlich aus? Und was ist das überhaupt? Diese Fragen haben rund 80 Hildener Unternehmer zur „Frings Solutions Group“ins Gewerbegebiet West getrieben. „Wirtschaft trifft Wirtschaft“heißt die Veranstaltung, zu der die IHK Düsseldorf und die Hildener Wirtschaftsförderung für Mittwochabend eingeladen hatten – ein Netzwerk-Treffen flankiert von spannenden Vorträgen, einem Update zum Thema Glasfaserausbau durch die Stadtwerke und interessanten Einblicken in die Welt modernster Informationstechnik.
„Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt komplett. In einigen Bereichen weiß man schon, wohin die Reise geht, in manchen noch nicht“, erklärt Bürgermeisterin Birgit Alkenings in ihrer Eröffnungsrede. Die Entwicklung schreitet rasant voran. Vor fünf Jahren herrschte noch eine gewisse Unsicherheit, was Clouddienste angeht – das sehe heute ganz anders aus. Die Verwaltungschefin weiß wovon sie spricht: Vor ihrem Wechsel ins Rathaus arbeitete sie als Systemadministratorin im Zentrum für Informations- und Medientechnologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Das Zauberwort heißt Cloud. Die netzwerkbasierte IT-Lösung ist derzeit in aller Munde, viele Unternehmen sind schon auf den Zug aufgesprungen und haben ihre IT-Bereiche ausgelagert. „Der erste Schritt ist, die Hardware auszulagern“, erklärt Frings-Geschäftsführer Christian Sohn. Auf diese Weise teilen sich Unternehmen bereits Strom, Platz und Wartung. „Sie kümmern sich ja auch nicht um den Reifenwechsel an Ihrem Auto oder reinigen ihre Büroräume – das haben Sie ausgelagert.“
Wenn die Computer dann das Ende ihrer Lebenszeit erreicht haben und ausgetauscht werden müssten, gingen viele Unternehmen auch den zweiten Schritt: „Neue Server werden dann nicht mehr gekauft, ein Großteil der IT wird in die Cloud ausgelagert“, so Sohn. Die Frings Group begleitet ihre Kunden
auf diesem Weg. Ebenso das Hildener Unternehmen ITgration. Die Mitarbeiter analysieren die IT-Infrastruktur und erstellen dann einen Plan für die Zukunft. „Oft führt das Nicht-Erkennen von Problemen zu Herausforderungen“, erklärt Geschäftsführer Sven Budde. Wenn es bei der Frage nach dem Back-up beispielweise heißt, dass es „schon läuft“, aber dann seit Monaten keins mehr gezogen wurde. „Wir schauen, wie die Firma arbeitet, wie viel Datenmenge unterwegs ist“, sagt Patrik Menne, ebenfalls Geschäftsführer bei ITgration. Am Ende stehe dann oft eine Hybrid-Lösung: So werden teilweise nur der E-Mail-Service ausgelagert oder andere Dienste. Manchmal entledigen sich die Unternehmen aber auch ihrer kompletten IT.
Klingt wirtschaftlich, aber was ist mit der Sicherheit der Daten in der Cloud? Diese Frage kontert Frings-Geschäftsführer Christian Sohn mit einer Gegenfrage: „Wie sicher sind Ihre Daten denn jetzt? Rufen Sie Mails mit Ihrem Handy ab? Sperren Ihre Mitarbeiter die Bildschirme, wenn sie nicht daran arbeiten?“Clouddiensten stünden dieselben Technologien zur Verfügung wie allen anderen IT-Bereichen auch. Daher seien die Daten auch in dem wolkigen Netzwerk so sicher, wie es nur geht.
Wer nach den Vorträgen noch wissen möchte, wie die Cloud eigentlich aussieht, darf einen Blick in die Serverräume der Frings Group werfen. „Die Cloud, das sind Server, die überall auf der Welt verteilt stehen“, sagt Christian Sohn.
Damit diese Server auch in der nötigen Geschwindigkeit miteinander kommunizieren können, bauen die Stadtwerke momentan an einem Glasfasernetz in der Itterstadt. Oliver Schläbitz präsentiert den Unternehmern an dem Abend den Stand des Projekts – im Gewerbegebiet West befinde man sich mitten in der Bauphase, in der Giesenheide habe man das Ziel, 40 Prozent der Unternehmen für die Sache zu gewinnen erreicht, rund um die Fegro sei man allerdings noch nicht an diesem Punkt. Im Osten muss erst noch die Vermarktungsphase starten. „Wir verlegen seit 100 Jahren Gas- und Wasserleitungen – Glasfaser mussten wir erst lernen“, sagt Schläbitz. Die Anfangsschwierigkeiten seien aber überwunden. „Ich bin zuversichtlich, dass wir dort jetzt Zug reinbekommen.“