Rundfunk: Nur wenige Frauen auf Chefposten
BERLIN (dpa/epd) Im Rundfunkjournalismus haben in den Chefetagen meist Männer das Sagen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Vereins ProQuote. Bei den Rundfunksendern sei etwa die Hälfte der Belegschaft weiblich, beim journalistischen Nachwuchs seien Frauen sogar deutlich in der Mehrheit, heißt es darin. Dagegen sei ihr Anteil in den oberen Führungsetagen und in herausragenden journalistischen Positionen mit Abstand niedriger.
Der deutsche Auslandssender Deutsche Welle und der RBB haben demnach im Vergleich öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten den höchsten Frauenanteil in wichtigen redaktionellen Positionen. Bei der Deutschen Welle seien es 51,9 Prozent, beim RBB 51 Prozent. Der WDR kommt auf 44,6 Prozent, das ZDF auf 39,4 Prozent. Branchenübergreifend liegt der Wert in Deutschland bei 29,2 Prozent.
Grundlage der Zählung waren die Organigramme von zwölf öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, ausgewertet wurden die vier obersten Hierarchieebenen. Der private Rundfunk stellte keine Organigramme zur Verfügung. Das Top-Management der RTL-Gruppe besteht aber laut ProQuote aus einer Frau und elf Männern, ProSiebenSat.1 erreicht in den obersten drei Führungsebenen einen Frauenanteil von 19,8 Prozent. Insgesamt lag der durchschnittliche Frauenmachtanteil im Rundfunk bei 37,7 Prozent.