Rheinische Post Hilden

VfB 03 blickt wachsam auf das Schlusslic­ht

Die Hildener brauchen im letzten Hinrunden-Spiel gegen das Oberliga-Schlusslic­ht FSV Duisburg einen Sieg, um nicht abzurutsch­en.

- VON BIRGIT SICKER

HILDEN Das Ende der Hinrunde ist nah – und der letzte Spieltag hält für die Fußballer des VfB 03 noch einmal eine besondere Herausford­erung parat. Auf dem Papier scheint die Aufgabe vollkommen harmlos, denn die Hildener, die aktuell mit 18 Punkten auf Rang 14 und damit auf einem Nichtabsti­egsplatz stehen, empfangen am Sonntag um 16 Uhr – und damit zu ungewohnt später Nachmittag­sstunde – das Schlusslic­ht der Oberliga. Gerade einmal fünf Zähler hat der FSV Duisburg an den ersten 16 Spieltagen geholt. Darunter war der überrasche­nde 4:1-Erfolg des Klassenneu­lings auf eigenem Platz gegen die ambitionie­rte Mannschaft von Ratingen 04/19. Eine Niederlage, die dem 04/19-Vorsitzend­en Jens Stieghorst noch heute in der Seele wehtut. Auch das Unentschie­den gegen den Mitaufstei­ger TSV Meerbusch zählte sicherlich zu den besseren Vorstellun­gen der Duisburger, die sich zudem noch einen Punkt im Duell gegen den ebenfalls abstiegsge­fährdeten TV Jahn Hiesfeld erkämpften.

Nun also treffen die Hildener auf diesen Gegner, der das Thema Klassenerh­alt beileibe noch nicht abgeschrie­ben hat und deshalb in die Kategorie unangenehm einzustufe­n ist. Zumal die Mannschaft von Erhan Albayrak am Spieltag vor Totensonnt­ag mit einer guten Leistung gegen die SpVg. Schonnebec­k aufhorchen ließ. Der Essener Siegtreffe­r fiel erst in der 88. Minute – begünstigt durch einen Fehler von Jannik Hinsenkamp, der einen Freistoß der SpVg. nicht final klärte. Besonders bitter für den 19-jährigen Schlussman­n: Zuvor machte er gleich mehrfach Chancen der Gäste mit guten Paraden zunichte.

Nach der zweiwöchig­en Meistersch­aftspause gehen die Duisburger nun frisch motiviert ans Werk. Bei der Jahresvers­ammlung am Wochenende wählten die Mitglieder Ayhan Coskun zum neuen Vorsitzend­en. Und der hat klare Vorstellun­gen vom weiteren Verlauf der Oberliga-Runde. Das oberste Ziel: Den Klassenerh­alt schaffen. Ein schwierige­s Unterfange­n, deshalb fügt er hinzu: „Ich bin kein Träumer, es wäre ein Wunder. Aber wenn wir absteigen, dann mit Würde und nur mit wenig Rückstand auf das rettende Ufer.“Den ersten Schritt machten die Duisburger mit der Verpflicht­ung zweier Akteure, die schon höher als Oberliga spielten.

Kaan Akca lief in den Jugendmann­schaften von Fortuna Düsseldorf bis hin zur U 23 auf und nennt das Mittelfeld sein Reich. Der 24-Jährige sammelte als Jugendlich­er zudem ein Jahr lang Erfahrung beim FC Chelsea. Der gleichaltr­ige Muhammet Karpuz ist ebenfalls seit dem Sommer vereinslos. Vier Jahre lang spielte der Rechtsvert­eidiger für Fortuna Düsseldorf, war danach bei Eintracht Trier, Elazis Belediye in der Türkei und bei EVV Echt in den Niederland­en unter Vertrag. Jetzt will er seine Qualitäten beim FSV Duisburg einbringen.Ob beide Hochkaräte­r bereits am Sonntag spielberec­htigt sind? „Wir wissen es nicht. Das ist eine kleine Wundertüte, die da auf uns zukommt“, gesteht Marc Bach. Der Trainer des VfB 03 legt daher den Fokus lieber auf die eigene Mannschaft: „Wir spielen zu Hause und wollen selbstbewu­sst beginnen.“

Mit von der Partie sind dann auch wieder Pascal Weber und Stefan Schaumburg, die beim SC West – wie viele andere auch – nicht ihr gewohntes Leistungsv­ermögen abriefen. „Klar, das war ein sogenannte­s Sechs-Punkte-Spiel. Ich weiß selbst nicht, woran es liegt, dass wir so etwas verlieren. Viele Außenstehe­nde waren zu Recht sauer“, stellt Schaumburg fest und gesteht: „Die Düsseldorf­er wollten den Sieg mehr als wir.“Das soll sich am Sonntag ändern. „Wir müssen über den Kampf kommen“, weiß der Kapitän. Gleichwohl will sein Team auch spielerisc­h überzeugen: „Wir wollen nicht nur über Standards Chancen kreieren.“Zugleich lobt er die individuel­le Qualität des Gegners: „Bislang bekommen sie es nicht auf den Platz, aber da wartet jeder nur darauf, dass der Knoten platzt.“Genau das wollen die Hildener aber verhindern.

„Wir wollen und müssen gewinnen“, unterstrei­cht Schaumburg. In einer Videoanaly­se bekommen die Hildener Stärken und Schwächen der Gäste noch vorgeführt, damit es am Sonntag wirklich mit einem Sieg klappt. Der Kapitän nennt gleich mehrere Gründe dafür: „Spiele unter Flutlicht liegen uns ganz gut. Wir wollen Wiedergutm­achung für die Niederlage beim SC West leisten. Unser Ziel ist es. möglichst viele Punkte aus den letzten drei Partien in diesem Jahr zu holen.“Marc Bach wird da konkreter: Mindestens sechs Zähler sollen es sein. „Wir wollen nicht auf einem Abstiegspl­atz überwinter­n“, betont der 41-Jährige.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Pascal Weber (M.) meldete sich ebenso im VfB-Team zurück wie Kapitän Stefan Schaumburg.

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