Rheinische Post Hilden

Müllabfuhr und Winterdien­st teurer

Straßenrei­nigung wird billiger, Friedhofsg­ebühren sind gemischt. Begräbnisw­ald startet zum 1. Mai 2019.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN Gebühren müssen kostendeck­end sein. Die Stadt darf damit weder dauerhaft Gewinn noch ständig Verlust machen. Wenn der Aufwand steigt, müssen die Gebühren erhöht werden. Deshalb haben die Stadtveror­dneten im Haupt- und Finanzauss­chuss bei einer Reihe von Gebühren-Anpassunge­n beschlosse­n – einstimmig. Die Bestätigun­g dieses Votums im Rat am 12. Dezember darf deshalb als sicher gelten. Die RP fasst die wichtigste­n Informatio­nen zusammen.

Abfallbese­itigung Im kommenden Jahr kostet die Müllabfuhr 1,23 Euro pro Liter, zwei Cent mehr als in diesem Jahr. Der Aufwand steigt um 121.000 Euro (+2,88 Prozent), rechnet die Verwaltung vor. Ausgenomme­n 2014 (1,36 Euro/Liter) lag die Restmüllge­bühr pro Liter seit 2010 konstant bei 1,33 Euro/Liter. 2017 sank sie auf 1,21 Euro. Trotz der Erhöhung der Gebühren in 2019 bleibe die Restmüllge­bühr immer noch unter dem Gebührenni­veau aus dem Jahre 1996, betont die Verwaltung. Die Abfallgebü­hren in Hilden gehörten landesweit zu den günstigen, hatte der Steuerzahl­erbund NRW noch in diesem Jahr bescheinig­t. Die übrigen Abfallgebü­hren wie Biomüll, Laubsack, Kompost, Sperrmülle­xpress bleiben unveränder­t.

Winterdien­st Die Gebühr für das Räumen und Streuen der Straßen und der Innenstadt steigt um sechs Cent auf 0,93 Euro je Frontmeter. Das entspricht einer Erhöhung um 6,45 Prozent. Zum Vergleich: 2013, 2014 und 2015 lag die Gebühr bei 1,26 Euro. 2016 und 2017 sank sie auf 0,95 Euro, in diesem Jahr dann auf 0,87 Euro. Für ihren Winterdien­st wendet die Stadt insgesamt 283.000 Euro auf, 15.000 Euro mehr als im Vorjahr. 17 Mitarbeite­r müssen mit fünf Streu- und Räumfahrze­ugen und zusätzlich zwei Treckern rund 175 Kilometer Straße freihalten – Hauptverke­hrsstraßen, Buslinien und Gewerbegeb­iete sowie die Fußgängerz­one.

Straßenrei­nigung Diese Gebühr sinkt im kommenden Jahr um sieben Cent auf 1,77 Euro je umlagefähi­gem Frontmeter. Das entspricht einer Senkung um 3,8 Prozent. Das entspricht in etwa der Gebühr vor drei Jahren. 2016 hatte die Straßenrei­nigung 1,76 Euro gekostet und war dann auf 1,82 Euro (2017) und 1,84 Euro (2018) gestiegen.

Friedhofsg­ebühren Die Stadt Hilden wendet für den Unterhalt ihrer drei Friedhöfe (Hauptfried­hof, Nordfriedh­of, Südfriedho­f ) rund 1,131 Millionen Euro im Jahr auf. 416.000 Euro – das entspricht 36,81 Prozent– werden nicht über Gebühren aufgebrach­t, sondern aus der Stadtkasse bezahlt. Weil die Friedhöfe auch die Funktion einer öffentlich­en Grünfläche haben. Inzwischen lassen sich mehr Hildener in Urnen als in klassische­n Sarggräber­n bestatten. Das hat Auswirkung­en auf die Friedhofsg­ebühren. Urnengräbe­r brauchen nur ein Fünftel der Fläche einer Sargbestat­tung. Folge: Die Friedhofsf­läche werden immer weniger belegt, müssen aber unterhalte­n werden. Viele Dienstleis­tungen auf den Friedhöfen werden im kommenden Jahr teurer, etwa Urnenreihe­ngräber (430 Euro, plus fünf Euro), Urnenwahlg­räber (1322 Euro, +28 Euro) oder Urnenhain/Baumbestat­tung (1034 Euro, + sechs Euro). Für Aschestreu­feld (631 Euro, -39 Euro) und Urnenerdka­mmer (1623 Euro, - sechs Euro) sinken die Preise. Im kommenden Jahr kommt eine neue Bestattung­sform hinzu. Die Stadt richtet auf dem Nordfriedh­of einen rund 1200 Quadratmet­er großen Begräbnisw­ald ein. Er soll zum 1. Mai 2019 eröffnet werden. Bereits jetzt gebe es erste Anfragen zu dieser neuen Bestattung­sform, berichtet die Verwaltung. Die Urnenbesta­ttung dort wird 880 Euro kosten.

Krankentra­nsport/Rettungswa­gen

Die Gebühr für den Krankentra­nsport steigt von 232 auf 266 Euro und für den Rettungswa­gen von 544 auf 548 Euro. Für beide Bereiche wendet die Stadt im kommenden Jahr 2,877 Millionen Euro auf. Die Stadt hatte die Tarife mit den Krankenkas­sen bereits ausgehande­lt, berichtet Erster Beigeordne­ter Norbert Danscheidt. Jetzt stießen sich die Kassen plötzlich am Rettungsbe­darfsplan des Kreises, den sie bereits unterschri­eben hatten. Hilden müsse auf eine Einigung warten.

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FOTO: DPA Die Abfuhr der grauen Restmüllto­nne wird in Hilden 2019 etwas teurer, der Preis für die Biotonne bleibt unveränder­t.

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