Schriftsteller vermittelt Spaß an Büchern
Der Hildener Kinderbuchautor Oliver Pautsch besucht in dieser und nächster Woche die Wilhelm-Busch-Schule.
HILDEN Mit dem Thema hat der Gast offensichtlich ins Schwarze getroffen: „Wer interessiert sich für Dinos?“, fragt Oliver Pautsch vom Lehrerpult aus in die Runde – und viele kleine Finger schnellen nach oben. Wenig später lauschen die Zweitklässler der „Delfinklasse“mit großen Augen, als Pautsch aus seinem Buch „Geheimakte T-Rex“vorliest. Mehr als eine Woche lang ist der Hildener Kinder- und Jugendbuchautor derzeit an beiden Standorten der Wilhelm-Busch-Schule an der Richrather Straße und Zur Verlach zu Gast. Dort kennt er sich gut aus: Seine beiden inzwischen jugendlichen Söhne gingen einst im Hildener Süden in die Schule, und aktuell besucht dort seine Tochter den Unterricht.
Mitgebracht hat der Autor den Laptop, auf dem er auch während seiner Lesereisen weiter an seinen Abenteuergeschichten schreibt. „Damit die Texte nicht verlorengehen, speichere ich sie aber noch auf einem anderen Rechner“, erklärt er – und geht immer wieder auch auf Fragen und Einwürfe der Kinder ein. Die geben zum Beispiel ihr profundes Wissen über die Welt der Dinosaurier preis – und erstaunen damit den Autor: „Darüber wisst Ihr ja mehr als ich.“Dafür erzählt der 53-Jährige vor der Schulklasse Wissenswertes über Barnum Brown, jenen berühmten Paläontologen, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts das erste Fossil des Tyrannosaurus Rex fand. Seine Geschichte hat Pautsch verwoben mit der des fiktiven Jungen Max. Der arbeitet im kleinen Kaufhaus seines Vaters in einem bis dato verschlafenen Nest – bis er auf eine geheimnisvollen Expedition aufmerksam wird.
Humorvoll und mit viel Liebe zu den Figuren hat der Autor seinen Rätselkrimi aufgebaut – und unterbricht den Fortlauf der Handlung immer wieder durch Fragen, die die aufmerksamen Leser oder Zuhörer zu beantworten haben. Und immer wieder beteiligen sich auch die Kinder im Unterricht rege am Geschehen.
Bis in die kommende Woche hinein wird Pautsch in allen Klassen der Schule gelesen und mit den Schülern gesprochen haben. „Gemeinsam mit ihm haben wir ein Konzept entwickelt, bei dem die Kinder aller Altersstufen auf ihre Kosten kommen“, erklärt Rektorin Tina Ritterbecks. Initiative und Finanzierung seien vom Schulverein ausgegangen. Lesen, betont die Ritterbecks, habe ohnehin einen großen Stellenwert am Schulleben: „Das Vorlesen kennen die Kinder aus der täglichen Frühstückspause.“Zudem nutze die Schule das Online-Förderprogramm ANTOLIN und greife auch auf Lesemütter im Unterricht zurück. Für viele Kinder der Schule, das zeigte zumindest die Stichprobe von Oliver Pautsch in der Delfinklasse, gehört lesen aber auch in Zeiten elektronischer Spielereien zur Freizeitgestaltung. Denn auf seine Frage: „Wer liest regelmäßig oder bekommt vorgelesen?“gingen in der Klasse die meisten Finger nach oben.