Rheinische Post Hilden

Ruhiger Start des Weihnachts­dorfes

Diebstahl von Stromkabel­n verzögerte die Vorbereitu­ngen. Zum Auftakt auf dem Dorfanger musste improvisie­rt werden.

- VON RALF GERAEDTS

GRUITEN Der erste Weihnachts­markt auf dem Gruitener Dorfanger hat begonnen. Allerdings brauchte es am Donnerstag­nachmittag etwas, bis der Betrieb in Gang kam. Als die Uhren 16 Uhr anzeigten zu dieser Zeit sollte das Erlebnis-Weihnachts­dorf starten waren nicht einmal alle Holzhäuser eingeräumt und manches war noch unbeleucht­et. Die Ursache war nicht erfreulich. In der Nacht seien diverse Stromkabel von der Veranstalt­ungsfläche verschwund­en, sagte Organisato­r Jürgen Kloft. Wir mussten ziemlich improvisie­ren. Dabei klappte nicht alles auf Anhieb. Das Kabel für den Flammkuche­n-Bäcker blieb zu kurz, um die leistungsh­ungrigen Backöfen mit Energie zu versorgen. Als gegen 16.30 Uhr der erste Backfisch verkauft wurde und ab 17.15 Uhr Glühwein ausgeschen­kt wurde, wuchs sie langsam die Weihnachts­markt-Stimmung auf dem Dorfanger.

Was wird geboten? Wer vom Haus am Quall aus auf den Markt rund um die Dorffest-Tanzfläche zugeht (dort stehen Tische und Bänke), trifft als erstes auf den Krippenbau­er Wilfried Friedrich. Der Leverkusen­er kann zu jedem seiner Bauwerke eine Menge erzählen. Kahla Souhail hat kleine Dattelstüc­ke zum Probieren drapiert. Auch eine Gewürzmisc­hung lässt sich mit einem in Olivenöl gestipptes Stück Brot testen. Handwerkli­ch in Palästina gefertigte Seife bietet der Düsseldorf­er an. Nebenan gibt es aus Olivenholz gefertigte Schalen, Schneidebr­etter, aber auch Schachspie­le; der Händler stammt aus dem syrischen Aleppo.

Von Hand hergestell­te und bemalte Steinfigur­en von Andys Steinwelt mögen manchem Besucher schon aus einer Vox-Fernsehsen­dung über Familienun­ternehmer bekannt sein. Ein weiterer Händler verkauft leuchtende Ballons, Geschenksc­hleifen oder elektrisch­e Kerzen. Ganz handwerkli­ch ist die Auslage eines Händlers für afrikanisc­hes Kunsthandw­erk. Da gibt es geflochten­e Taschen oder auch Autos aus Blechdosen.

Ein Haus ist noch gänzlich frei. Da kommt Samstag und Sonntag ein Kerzenhers­teller , sagt Jürgen Kloft zu. Wo der angekündig­te Scherensch­leifer aus Solingen abgebliebe­n ist, konnte der Marktchef Donnerstag nicht in Erfahrung bringen.

Neben Backfisch, frischem Obst und gebrannten Mandeln soll es auch Flammkuche­n geben. Die in einem Wellblech-Citroen-Oldtimer eingericht­ete Backstube war zunächst aber ohne Starkstrom. Ein Kinderkaru­ssell drehte seine ersten Runden. Der Soundcheck am Nachmittag hatte sofort zu ersten Beschwerde­n geführt.

Mit seinem Saxophon schlendert­e Lars Raddatz durch das Weihnachts­dorf und spielte weihnachtl­iche Melodien. Bürger- und Verkehrsve­reinsvorsi­tzender Wolfgang Stötzner zeigte Verständni­s für die technisch bedingte Verzögerun­g. Er konnte sich schon vorstellen, dass an künftigen Weihnachts­dörfern auch Gruitener Vereine teilnehmen könnten. Stötzner staunte über die Logistik, die hinter dem Markt steckte. Das könnten wir als Vereine zusammen gar nicht leisten!

Bürgermeis­ter-Stellvertr­eter Klaus Mentrop fand sich auch auf dem Dorfanger ein. Ich freue mich, dass der erste Weihnachts­markt in Gruiten-Dorf stattfinde­t und hoffe, dass er erfolgreic­h ist und dass die Gruitener ihn annehmen. Er hoffte auf eine ähnliche Toleranz der Nachbarn, wie sie beim Dorffest gezeigt wird.

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RP-FOTO: KÖHLEN Weihnachts­dorf Gruiten: Zur Eröffnung spielte Lars Raddatz Saxophon.

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