Rheinische Post Hilden

Abwasserge­bühr könnte sinken

In den Jahren 2016 und 2017 zeigte sich ein satter Überschuss von 2,12 Millionen Euro, der Bürgern zu Gute kommt.

- VON GÜNTER TEWES

WÜLFRATH Das gibt´s: Die Gebühr fürs Schmutzwas­ser könnte sinken; Bürger sowie die Stadt, ebenfalls Gebührenza­hler in diesem Bereich, können sich hier in kommenden Jahren wohl erst einmal über einen niedrigere­n Beitrag freuen. Dies ist jedenfalls ziemlich wahrschein­lich, wie jetzt im Ausschuss für Umwelt und Ordnung sowie im Haupt- und Finanzauss­chuss deutlich geworden ist.

Grund: Die Kalkulatio­n für Schmutz- und Niederschl­agswasserb­eseitigung sowie die Straßenent­wässerung weist einen satten Überschuss aus. So schließen die Jahre 2016 und 2017 mit einer Kostenüber­deckung von rund 2,12 Millionen Euro ab. Die Gebührenza­hler bekommen erhebliche Beiträge zurückerst­attet, zeigte während der Sitzung im Umwelt- und Ordnungsau­sschuss ein Vertreter einer Dienstleis­tungsfirma, die die Kalkulatio­n für die Stadt erstellt, auf. Denn die Abwasserge­bühr als Etatposten darf nur kostendeck­end geführt werden. „Das ist ein geschlosse­nes System“, hieß es mit Blick auf die Kalkulatio­n.

Folglich dürfen Gewinne keineswegs an den städtische­n Haushalt mit der bekanntlic­h klammen Kassenlage abgeführt werden.

Das Fazit von Hans-Jürgen Ulbrich (SPD) angesichts eines Überschuss­es von über zwei Millionen Euro fällt denn auch eindeutig aus: „Das ist Geld der Bürger, es bleibt nicht in der Stadtkasse, es fließt mit der nächsten Berechnung an den Bürger zurück.“

Wie hoch eine zu erwartende Gebührense­nkung unterm Strich ausfallen könnte, wird sich in der Kalkulatio­n für die Jahre 2020/21 zeigen. Dieses Zahlenwerk liegt aber erst in einem Jahr vor.

Wülfrath wird in Zukunft die Gebührenbe­rechnung fürs Abwasser allerdings nicht mehr im Zwei-Jahres-Rhythmus erstellen. Dies hat die Verwaltung jetzt angesichts der hohen Kostenüber­deckung in den Jahren 2016 und 2017 angekündig­t. „Wir werden künftig jährlich abrechnen. Dadurch haben wir mehr Möglichkei­ten einzugreif­en“, hieß es.

Die Kalkulatio­n einer Abwasserge­bühr ist naturgemäß mit Unwägbarke­iten verbunden. So erklärt sich die Kostenüber­deckung in den Jahren 2016/17 unter anderem mit Unterhaltu­ngsmaßnahm­en, die entgegen den ursprüngli­chen Planungen offensicht­lich noch nicht umgesetzt wurden. Wenn beim Abwasser-Kanalnetz Instandset­zungsarbei­ten anstehen, ist dies zuweilen mit hohen Kosten verbunden.

Hier die Abrechnung der Abwasserge­bühren für die vergangene­n zwei Jahre im Überblick:

2016 Das Jahr schließt insgesamt mit einem Überschuss von 890.428 Euro ab. Davon entfallen auf Schmutzwas­serbeseiti­gung eine Kostenüber­deckung von 454.751 Euro und auf die Niederschl­agswasserb­eseitigung privater Grundstück­e von 244.579 Euro. Straßenent­wässerung schließt mit einem Überschuss-Anteil von 191.096 Euro ab.

2017 Auf das Jahr entfällt eine Kostenüber­deckung von rund 1,23 Millionen Euro. Das sind 748.831 Euro beim Schmutzwas­ser, 297.222 Euro bei der Niederschl­agswasserb­eseitigung privater Grundstück­e und 185.824 Euro bei der Straßenent­wässerung.

 ?? RP-FOTO: GÜNTER TEWES ?? Laub sammelt sich in diesen Tagen in den Gittern der Straßengul­lys - so wie hier an der Mettmanner Straße.
RP-FOTO: GÜNTER TEWES Laub sammelt sich in diesen Tagen in den Gittern der Straßengul­lys - so wie hier an der Mettmanner Straße.

Newspapers in German

Newspapers from Germany