Intergalaktische Stimmakrobaten
Seit mehr als acht Jahren feiern die außerirdischen Voca People ihren großen Siegezug rund um den Erdball. Am 3. und 4. Januar kommen die weißen Aliens zum Gastspiel in die Kölner Philharmonie.
KÖLN „Als Lior Kalfo an mich mit der Idee einer A-cappella-BeatboxShow herangetreten ist, war ich erst mal etwas skeptisch, weil ich so etwas noch nie gemacht hatte. Ich kannte A-cappella von Gruppen wie Naturally 7 – aber eine Show, die auch noch speziell als Musikcomedy gedacht war, war komplettes Neuland für mich“, erinnert sich der musikalische Leiter der Voca People, Shai Fishman, an die Anfänge der intergalaktischen Stimmakrobaten vor acht Jahren. „Anfangs gab es nur die Idee, eine solche Show zu machen. Die Geschichte mit den musikliebenden Außerirdischen und den einzelnen Charakteren kam erst viel später.“
Für Fishman, der sich bis dato einen Namen als Komponist und Produzent
„So ein Feedback wie in Köln hatten wir noch nie. Das waren unvergessliche Abende“
Shai Fishmann Musikalischer Leiter
für Filmmusik und Musicals international einen Namen gemacht hat, war es genauso Neuland wie für den Erfinder der Voca People, Lior Kalfo. Bevor 2009 die ersten Proben begann, hatte der Autor und Regisseur aus Tel Aviv die Idee bereits mehrere Jahre mit sich herumgetragen. Da man anfangs die herkömmlichen Kanäle noch nicht effektiv nutzen konnte, entschied man sich für das Internet, um die Voca People bekannt zu machen. Ein Video vom anderen Stern auf Youtube brachte binnen kürzester Zeit 50 Millionen Klicks und sorgte für den Durchbruch. „Es ist vor allem die Musik mit den verschiedenen Medleys, die die Show trägt. Sie passen wir immer für jedes Land neu an. Die Medleys reichen von Jungs- und Mädchen-Medleys über Michael-Jackson- bis zu Broadway-Medleys. Auch für Deutschland wird es wieder ein eigenes Medley geben“, verspricht Fishman.
Inzwischen sind die Voca People, die in ihrer Show A-cappella-Gesang, Beatbox-Kunst und MusikComedy miteinander verknüpfen, weltweit erfolgreich. Dabei ist die Geschichte der weißen Aliens denkbar einfach: „Acht Außerirdische von Planeten Voca stranden mit ihrem Raumschiff auf der Erde. Von dort kommen sie nur wieder weg, wenn sie neue Energie tanken können. Möglich wird dies nur mit der Musik der Erdenmenschen, die die Voca People in sich aufnehmen und nur mit ihren Stimmen zu neuen Klanggebilden verwandeln.“
„Die Show mit den Voca People ist einzigartig und speziell. Wir haben hier mehr als 70 Songs, die müssen einerseits gut bekannt und international sein, anderseits sollten es auch gerade die Songs sein, die man nicht von einer klassischen A-cappella-Show erwartet. Daher habe ich für mich eine ganz einfache Regel ausgemacht: Ich habe immer meine Mutter gefragt, ob sie einen Song kennt oder nicht und je nachdem wurde dieser in die Show übernommen oder nicht“, erklärt Fishman, wie er das Repertoire, das von Klassik über Rock und Pop bis zu Jazz-Standarts reicht, auswählt.
„Verändert hat sich seit 2010 immer wieder die Zusammenstellung der Musik. Mit jedem neuen Künstler kommt zudem eine neue Facette in die Show und die ist jeden Abend anders, da etwa 20 Prozent improvisiert wird. Das hängt auch immer von der Interaktion mit dem Publikum zusammen“, sagt Fishman.
An Köln hat er noch gute Erinnerungen: „Als wir 2012 zum ersten Mal mit den Voca People in der Philharmonie waren, war ich total erstaunt von diesem besonderen Ort. Kreisrund sitzt das Publikum um die Bühne wie bei einem Amphitheater. Die Akustik ist einfach großartig und die Reaktionen des Publikums genauso. Das ist in jedem Land anders. In Brasilien gingen die Leute sofort mit, in Japan waren die Leute etwas stiller. In Köln hat es einen kleinen Moment gedauert, bis der Funke über gesprungen ist, dann war das Publikum aber voll da und hatte mächtig Spaß. So ein Feedback hatten wir noch nie. Diese Abende werde ich nicht so schnell vergessen“, sagt Fishman.
In die Philharmonie kommt die Show am 3. und 4. Januar. Karten gibt es unter Tel. 01806/101011 (20 Cent/Min. aus dem dt Festnetz).