Die Band Kreidler holt im Zakk die Zukunft zurück
Ein Heimspiel war der Auftritt der Düsseldorfer Band Kreidler im Zakk. Im Rahmen des Festivals „Lieblingsplatte“spielte sie ihr Album „Mosaik 2014“aus dem Jahr 2009. Ein sicherlich wegweisendes Album für die Gruppe, schlägt sie doch darauf nach fast 15 Jahren eine neue musikalische Richtung ein: weg vom krautigen Post Rock und hin zu elektronisch orientierter Tanzmusik. Für einige Fans von Kreidler, die bereits 1996 ihr erstes Album herausbrachten, war „Mosaik 2014“wohl keine eindeutige Wahl, doch das Konzept der „Lieblingsplatte“ist ja auch ein sehr subjektives.
Dafür gibt es dann den Abend über stampfende und sehr tanzbare Beats, nach vorne gepeitscht durch den wunderbar auf den Punkt spielenden Drummer Thomas Klein. Immer treibt sein Spiel die Songs an und gibt dem langsamen elektronischen Rhythmus von Andreas Reihse und Detlef Weinrich einen wahnsinnig tighten Beat mit. Dabei merkt man immer wieder, wie gut die Band nach fast 25 gemeinsamen Jahren auf der Bühne harmoniert.
Dass „Mosaik 2014“eine musikalische Wegscheide für die Band war, liegt vor allem an Detlef Weinrich. Der Macher des „Salon des Amateurs“, der außerdem unter dem Pseudonym Tolouse Low Trax ein erfolgreicher Musiker ist, zeigte mit seinen Beats 2009, wo die musikalische Reise für ihn, seine Band, aber auch die vielen von ihm geprägten Musiker hingehen sollte. Mit nur 90 Schlägen pro Minute, afrikanisch anmutenden Trommeln und einfachen Melodien entwickelte Weinrich seine sehr eigenständige und unvergleichbare Musik.
Im gut gefüllten Club des Zakk umgeht Kreidler das Konzept der Lieblingsplatte. Den Titelsong „Mosaik“gibt es zum Abschluss des Konzertes. Und auch einer Zugabe mit neueren Songs kann die Band nicht widerstehen. Schließlich treten die Musiker, die ihr Leben zwischen Berlin und Düsseldorf aufteilen, nicht mehr allzu oft zusammen auf. Dass das Publikum dann fünf Minuten warten muss, bis Weinrichs MPC die richtige Tonspur hochgeladen hat, stört niemanden. Man kennt sich schon lange, und auch die Schrulligkeiten der Band sind in den vergangenen 25 Jahren nicht kleiner geworden. Dafür gibt es dann als letzte Zugabe mit dem Song „Jaguar“ein Lied, das die Band für ihr legendäres iPhone-Konzert 2010 im NRW-Forum geschrieben hat.