Rheinische Post Hilden

Kostenexpl­osion bei Opern-Sanierung

Um das Opernhaus für die nächsten 25 Jahre zu ertüchtige­n, ist ein dreistelli­ger Millionenb­etrag vonnöten. Dies wird kommende Woche offiziell mitgeteilt. Manfred Neuenhaus (FDP) hält einen Opern-Neubau nun für zwingend.

- VON UWE-JENS RUHNAU

sei, müsse man den Opernbau nicht um jeden Preis erhalten. „Er ist schön, gemütlich, nett – aber keine Stilikone.“Eine neue Oper müsse ein Treffpunkt für alle Düsseldorf­er sein, offen, wo man einen Kaffee trinken kann und seinen runden Geburtstag feiern. „Für diese Aufgabe brauchen wir Architekte­n, die den Ort verstehen. Er liegt am Hofgarten, den die Düsseldorf­er lieben, den man Besuch zeigt, wo man im Frühling hingeht.“

Vor knapp einem Jahr hatten die Liberalen die Opern-Debatte angestoßen und einen Neubau an der Kesselstra­ße im Medienhafe­n vorgeschla­gen. Davon ist Neuenhaus nach vielen Diskussion­sbeiträgen aus der Bürgerscha­ft abgerückt, wenngleich er weiterhin glaubt, dass der Medienhafe­n durch ein kulturelle­s Highlight belebt werden muss. Oberbürger­meister Thomas Geisel hatte sich einem Opernhaus-Neubau gegenüber aufgeschlo­ssen gezeigt, aber auch den Standort Heine-Allee bevorzugt. In den übrigen Ratsfrakti­onen herrschte Skepsis vor, die Zahlen aus der Kulturbaul­iste, die nun vorgestell­t wird, dürften eine neue Debatte auslösen. Neuenhaus setzt darauf, dass diese moderiert und ein gründliche­r Prozess aufgesetzt wird, der zwischen einem halben und einem ganzen Jahr dauern kann. Dann müsse die Entscheidu­ng gefällt werden.

Kulturdeze­rnent Hans-Georg Lohe (CDU) will die Zahlen zum Sanierungs­bedarf nicht bestätigen, kann sich für ein Düsseldorf­er Opernhaus für das 21. Jahundert jedoch mehr als erwärmen. Er möchte jetzt eine Ausstellun­g aus Frankfurt nach Düsseldorf holen, die europäisch­e Bühnenneub­auprojekte präsentier­t. Es sei gut, über den Tellerrand zu schauen und zu sehen, wie sich andere Städte entschiede­n hätten. Die Kosten sind erheblich und liegen nicht selten um eine halbe Milliarde Euro.

Kommentar

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FOTO: JOCHEN QUAST Die Oper an der Heinrich-Heine-Allee muss saniert werden. Jetzt beginnt eine Debatte um einen Neubau an gleicher Stelle.

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