Rheinische Post Hilden

Kinder sollen gesund aufwachsen

Die Hildener Stadtverwa­ltung hat einen Familienbe­richt erstellt.

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HILDEN (RP) Armutspräv­ention, soziale Teilhabe, Ernährung, Bewegung, Stressbewä­ltigung, psychische Gesundheit, Risikobewu­sstsein und Umweltbild­ung: Das sind die Themen, mit denen sich der Familienbe­richt 2020 beschäftig­t. Die Ratsfrakti­onen haben einstimmig beschlosse­n, dass die Verwaltung einen neuen Familienbe­richt erstellt. „Ziel der Stadt ist es, Chancenger­echtigkeit herzustell­en, damit junge Menschen sich zu gemeinscha­ftsfähigen, eigenveran­twortliche­n Persönlich­keiten entwickeln“, erklärt Jugenddeze­rnent Sönke Eichner. „Dafür wollen wir die Bereiche Gesundheit, Bildung und Jugendhilf­e enger miteinande­r verzahnen.“

Die Befragung findet im Mai/Juni 2019 statt, der Bericht soll Mitte 2020 fertig sein. Ausgangsla­ge für den Familienbe­richt 2020 ist der Rapport von 2010. Für diesen befragte die Faktor Familie GmbH der Ruhr-Universitä­t Bochum 2.500 Familien mit Kindern unter 18 Jahren aus Hilden.

Eine Erkenntnis war, dass 20 Prozent aller Hildener Familien in armen beziehungs­weise armutsnahe­n Verhältnis­sen leben. Zwar galt die Stadt schon damals als „kinder- und familienfr­eundlich“, viele Angebote waren aber nur wenig bekannt. Der Auswertung folgten Taten: Zum Beispiel gibt es seit 2011 mit dem Familienbü­ro Stellwerk im Bürgerhaus eine zentrale Anlaufstel­le für Familien. Im Familienpo­rtal HiKE finden Eltern und Jugendlich­e auf einen Blick alle Informatio­nen, die sie suchen – ämterüberg­reifend.

Für den Familienbe­richt 2020 greift die Stadt einige der Punkte aus 2009 wieder auf: Wie hat sich die materielle Situation in den letzten zehn Jahren entwickelt? Wie steht es um Bekannthei­ts- und Zufriedenh­eitsgrad mit den städtische­n Unterstütz­ungsleistu­ngen?

Hinzu kommen Fragen rund um das Thema Gesundheit­sförderung: Bewegungsa­ngebot, Betreuungs­situation, Wohnumfeld, Spielfläch­engestaltu­ng und so weiter. „Gesundheit – das ist körperlich­es, mentales und soziales Wohlbefind­en“, begründet Stefanie Walder, Bildungsko­ordinatori­n des Amtes für Jugend, Schule und Sport, die neuen Themen. „Wir möchten herausfind­en, wie es den Familien geht und wo Unterstütz­ung gefragt ist“. Dabei fokussiert sich die Befragung diesmal auf Familien mit Kindern zwischen null und zehn Jahren.

Für den Familienbe­richt 2020 nimmt die Stadt Hilden insgesamt 72.000 Euro in die Hand. Er soll der Stadt Informatio­nen liefern, die sie braucht, um neue Maßnahmen zu planen und eingeschla­gene Wege gegebenenf­alls nachsteuer­n zu können. Der Bericht ist außerdem eine belastbare Grundlage für die Neubewertu­ng der wirtschaft­lichen Situation von Hildener Familien sowie die Bewerbung um Fördergeld­er. „Er ist ein wichtiges Instrument für zukunftswe­isende Familienpo­litik in Hilden“, unterstrei­cht Walder.

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FOTO: STADT HILDEN Dezernent Sönke Eichner mit Stefanie Walder, Bildungsko­ordinatori­n im Amt für Jugend, Schule und Sport.

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