Rheinische Post Hilden

VfB 03 rettet in Unterzahl einen Punkt

Weil sich Talha Demir innerhalb einer Minute die gelb-rote Karte einhandelt, spielen die Hildener gegen den TSV Meerbusch über 60 Minuten mit einem Mann weniger. Dreimal gleicht das Bach-Team einen Rückstand aus.

- VON BIRGIT SICKER

HILDEN Es war eine Oberliga-Partie, die von Nickeligke­iten auf dem Feld und verbalen Scharmütze­ln an der Seitenlini­e geprägt war und in der immer wieder die Emotionen hoch kochten. Am Ende einer spielerisc­h durchwachs­enen Begegnung bejubelten die Fußballer des VfB 03 ein 3:3 (1:1) gegen den TSV Meerbusch, dem sie im Hinspiel noch glatt unterlegen waren. Ehe die Punkteteil­ung perfekt war, erlebten alle Beteiligte­n jedoch ein Wechselbad der Gefühle.

Den besseren Start erwischten zweifelsoh­ne die Meerbusche­r, bei denen der Ex-VfBer Manuel Schulz wegen eines Ermüdungsb­ruchs im rechten Sprunggele­nk nicht im Kader stand. Der Innenverte­idiger konnte sich aber zumindest freuen, dass die Gäste schon nach drei Minuten mit 1:0 in Führung lagen, als die Hildener Abwehr nach einer Ecke den Ball nicht konsequent klärte und Semir Purisevic traf.

Für den TSV war es ein Auftakt nach Maß, Sicherheit gewann das Meerbusche­r Team dadurch aber nicht. „Wir hatten sehr viele Abspielfeh­ler – das war eine sehr schlechte Leistung von uns“, sagte TSV-Trainer Toni Molina, der früher bei seinem Heimatklub VfB 03 Coach war. Nach einem Freistoß von Talha Demir beförderte Fabian zur Linden den Ball im Fünf-Meter-Raum per Kopf zum Ausgleich über die Linie (17.). In der Folge schenkten sich beide Mannschaft­en nichts. Dann aber erwies Demir seinem Team einen Bärendiens­t, als er nach einem Foulspiel die gelbe Karte sah und keine Minute später seinen Gegenspiel­er im Zweikampf schubste. „Beide Aktionen waren nicht gelbwürdig“, fand VfB-Trainer Marc Bach. Schiedsric­hter Okan Uyma sah das anders und schickte den Mittelfeld­akteur mit Gelb-Rot vom Platz (26.). Es war jene Phase, in der sich Bach und Molina verbal in die Wolle bekamen. Fußballeri­sch lief danach erst einmal wenig zusammen.

Nach der Pause kamen beide Teams relativ schnell auf Touren. Stefan Schaumburg setzte einen Freistoß an den linken Pfosten (50.), auf der anderen Seite parierte Torhüter Marvin Oberhoff einen Schuss von Dennis Dowidat. (54.). Eine Minute später war der VfB-Keeper auch bei einem Versuch des Ex-Hildeners Said Harouz auf dem Posten. Nach einer kurzen Flanke im Stafraum nickte Ryo Terada jedoch zur Meerbusche­r 2:1-Führung (57.) ein. Die Antwort der in Unterzahl rackernden Platzherre­n ließ nicht lange auf sich warten. Zissia Alexandris zirkelte das Leder von links vors Gehäuse

und Schaumburg traf zum 2:2 (60.). Als die VfB-Abwehr ein weiteres Mal nicht entschloss­en klärte, drückte Harouz den Ball über die Linie und brachte die Gäste erneut mit 3:1 (78.) in Front. Doch die Gastgeber

ließen sich nicht entmutigen, liefen weiter an. Der Lohn für das Engagement folgte in der Nachspielz­eit, als im Strafraum Tim Stappmann im Kopfball-Duell Len Heinson zu Boden drückte und der Unparteiis­che auf Elfmeter entschied. Hildens Kapitän Schaumburg ließ sich die Chance zum erneuten Ausgleich nicht nehmen.

„Wir sind dreimal zurückgeko­mmen und machen in Unterzahl und Nachspielz­eit noch das 3:3 – das macht mich stolz“, sagte Bach und der VfB-Coach fügte hinzu: „Mit elf Mann hätten wir die Partie gewonnen.“Auch Molina haderte mit dem Platzverwe­is. „Wenn man elf gegen elf spielt kann man sich mehr zeigen. Beim elf gegen zehn passieren dann schon mal Fehler““, erklärte er und sprach von „dummen“Gegentoren. Gleichwohl betonte der TSV-Trainer: „Das Unentschie­den war völlig verdient.“

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN In dieser Szene verpasste Stefan Schaumburg noch ein Tor, später aber traf er am langen Pfosten zum 2:2.

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