Rheinische Post Hilden

Schule wie neu für nur 10,5 Millionen Euro

Im Jahr 2013 ging die Sekundarsc­hule an den Start. Nach den Sommerferi­en soll die Sanierung der Gebäude abgeschlos­sen sein. Das Ergebnis ist beeindruck­end.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN „Grundsätzl­ich ist das eine schöne Architektu­r aus den 1960er Jahren,“schwärmte Jens Glittenber­g vom Düsseldorf­er Architektu­rbüro BGS über die alte Wilhelm-Fabry-Realschule: „Freundlich und großzügig, mit viel Grünfläche­n und schöner Klinkerfas­sade.“Jetzt versteht der Laie besser, was der Fachmann damals schon sah. Seit sechs Jahren wird der Altbau Stück für Stück renoviert. Wer die Ergebnis sieht, wähnt sich vor einem Neubau. Nach 50 Jahren mussten die Gebäude von Grund auf saniert werden. Nach den Sommerferi­en soll die Generalübe­rholung endlich abgeschlos­sen sein. 10,5 Millionen Euro hat die Stadt investiert – viel Geld. Im Vergleich zu einem Neubau (das Haaner Gymnasium beispielsw­eise soll rund 34,5 Millionen Euro kosten) ist das jedoch sehr günstig. Der eigentlich­e Umbau der Real- in eine Sekundarsc­hule hat genau genommen sogar nur 245.000 Euro gekostet. Dafür wurde ein ungenutzte­r Innenhof überdacht und in eine Mensa mit 130 Plätzen verwandelt.

Die alte Bausubstan­z war noch in einem relativ guten Zustand, stellte der Architekt 2013 fest. Alle Fenster wurden getauscht, die Fassade gedämmt. Das Hauptgebäu­de erhielt einen Aufzug, damit alle Stockwerke barrierefr­ei erreichbar sind. Geheizt wird mit Erdwärme. Der Strom für die Wärmepumpe wird mit einer Photovolta­ik-Anlage auf dem Dach zum Teil selbst erzeugt.

„Wir sind quasi in den letzten Bauabschni­tten“, erläutert Maria Gründken, Leiterin des Technische­n Sachgebiet­s im Gebäudeman­agement: „Der Chemie-Raum ist fast fertig, jetzt folgen die Physikund Biologie-Räume.“Bodenbeläg­e, Fassaden, Anstriche: Einiges ist noch zu tun, ein Ende aber in Sicht.

Was man mit Farben nicht alles machen kann: Warmes Orange und frisches Grün sind die neuen Hausfarben der Marie-Colinet-Sekundarsc­hule. Schulleite­rin Sabine Klein-Mach und ihr Team haben sie zusammen mit dem Gebäudeman­agement und den Architekte­n ausgesucht. „Wir haben die Fachräume im Gebäude neu geordnet, dadurch Platz gewonnen und die Klassen vergrößert“, erzählt die Rektorin: „Die Medienauss­tattung ist einfach nur herrlich. Die Stadt hat uns auf den neuesten Stand gebracht. Was das Schulminis­terium für die Zukunft fordert, wir habe es schon.“Im Innenhof wurde auf Wunsch der Schüler ein Kunststoff­spielfeld für rund 30.000 Euro angelegt. „Ein Mehrwert für die Pause“, sagt Sabine KleinMach. Die 40 Jahre alten Außenanlag­en müssen noch hergericht­et werden. Das kostet rund 800.000 Euro.

Wie so häufig gibt es bei Großprojek­ten dieser Art auch unangehme Überraschu­ngen. Unter anderem brach der Bohrer bei der Tiefenbohr­ung ab. Und die Renovierun­g dauerte gut ein Jahr länger als anfangs geplant. Das habe sich aber nicht bei den Kosten negativ bemerkbar gemacht, sagt Ralf Scheib, Leiter des Amts für Gebäudeman­agement. „Wir liegen völlig im Kostenrahm­en.“

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Qualität gebaut: Die Architektu­r stammt aus den 1960er Jahren, wirkt aber freundlich und großzügig.
 ??  ?? Schulleite­rin Sabine Klein-Mach mit den Hausfarben grün und orange
Schulleite­rin Sabine Klein-Mach mit den Hausfarben grün und orange

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