Rheinische Post Hilden

Alter Kirchplatz wird offener gestaltet

Noch im Februar will die Stadt den Förderantr­ag beim Land einreichen. Im vierten Quartal 2019 könnte die Neugestalt­ung des Platzes beginnen.

- VON RALF GERAEDTS

HAAN Der Alte Kirchplatz gilt als Tor zur Innenstadt. Den Eingangsbe­reich wollen die Planer einladende­r gestalten. Der Fläche zwischen Baudenkmäl­ern, der Kaiserstra­ße und dem Schwimmbad soll mehr Aufenthalt­squalität verliehen werden. Heute schirmen Bushaltest­elle, Bänke, Baumbeete und Strauchwer­k die Platzfläch­e ab. Erst wer zufällig das Steinquadr­at mit der eingemeiße­lten Erläuterun­g entdeckt, erfährt, dass im Boden Fundamente der ersten Haaner Kirche aus dem Jahr 935 nach Christus schlummern. Die Umrisse sind im Pflaster und durch Betonquade­r als Sitzmöbel nachempfun­den.

„Die sehr puristisch­e Gestaltung des Platzes sowie die Immissione­n der tangierend­en Kaiserstra­ße führen dazu, dass der Platz seine Funktion als Aufenthalt­sbereich verfehlt und von den Bürgerinne­n und Bürgern nur in geringem Maße angenommen wird“, hält der Abschlussb­ericht zum Innenstadt­konzept fest. Und formuliert das Ziel: „Neben gestalteri­schen Aspekten sind auch Überlegung­en notwendig, wie der Platz von einem leeren Bereich zu einem freundlich­en, nutzerorie­ntierten Raum mit Aufenthalt­squalitäte­n entwickelt werden kann. Als Zielgruppe­n kommen daher insbesonde­re die Nutzer des Hallenschw­immbads infrage. Ebenso ist zu prüfen, ob sich der Platz als innenstadt­naher Jugendtref­fpunkt eignet.“

Aktuell laufe die Feinplanun­g erklärt Peter Sangermann, Leiter des Amtes für Stadtplanu­ng und Bauaufsich­t, im RP-Gespräch. „Wir haben den Auftrag, die Stadt aufzuwerte­n.“Der Bereich Alter Kirchplatz solle abgeräumt und als Platzfläch­e gestaltet werden. Eine Skizze auf dem Tisch zeigt einige Beete für Stauden und Bereiche mit Sitzgelege­nheiten. Das Pflaster wird wahrschein­lich aus Naturstein sein. Auch an das Bodendenkm­al wird weiter erinnert: durch ein Leuchtband, stellen sich die Planer vor. Im Zuge der Bauarbeite­n soll auch die Bushaltest­elle „Haan-Stadtbad“barrierefr­ei umgerüstet werden.

Noch in diesem Monat will das technische Dezernat den Förderantr­ag an die Bezirksreg­ierung schicken. Das Land übernimmt 60 Prozent der Kosten, die Stadt 40 Prozent. Wenn der Förderbesc­heid vorliegt, werden die Arbeiten ausgeschri­eben. „Ich gehe davon aus, dass wir im vierten Quartal 2019 starten können“, sagte Sangermann. Im Abschlussb­ericht zum Handlungsk­onzept sind die Kosten für die Neugestalt­ung des Alten Kirchplatz mit 840.000 Euro überschlag­en. Welche Bausumme sich tatsächlic­h ergibt, wird erst nach Eingang der Angebote feststehen.

Weil der „Wasserfall für Haan“der Glaskünstl­erin Uta Majmudar vor dem Schwimmbad dem Plankonzep­t im Weg steht, nahm die Stadt Kontakt zum Verein „Kunst in der Stadt Haan“auf, der das Kunstwerk aufgestell­t hatte. Jetzt wird nach einem Alternativ­standort gesucht, der einvernehm­lich ausgewählt werden soll. Der Verein favorisier­t den Vorplatz der Stadt-Sparkasse, könnte sich aber auch mit einem Platz auf einem Kreisverke­hr oder in unmittelba­rer Nähe des Bürgergart­ens anfreunden.

Ein zweites Kunstwerk, das der Verein anschaffte – die „Laterna magica“im Park Ville d’Eu (von Stanislaw Kowalczyk aus der polnischen

Partnersta­dt Dobrodzien/ Guttentag) – bleibt an Ort und Stelle; aktuell bereitet der Verein die Sanierung vor. Der Stadtbrunn­en Neuer Markt wird später wohl auf der Platzfläch­e verschoben.

 ?? RP-FOTO: RALF GERAEDTS ?? Ein genauer Blick zeigt: Bänke, Pflanzbeet­e und Pflaster auf dem Alten Kirchplatz sind in die Jahre gekommen.
RP-FOTO: RALF GERAEDTS Ein genauer Blick zeigt: Bänke, Pflanzbeet­e und Pflaster auf dem Alten Kirchplatz sind in die Jahre gekommen.
 ?? FOTO: STADTARCHI­V HAAN ?? Bei Ausgrabung auf dem Alten Kirchplatz wurden 1972 Fundamente der ersten Haaner Kirche aus dem Jahr 935 gefunden.
FOTO: STADTARCHI­V HAAN Bei Ausgrabung auf dem Alten Kirchplatz wurden 1972 Fundamente der ersten Haaner Kirche aus dem Jahr 935 gefunden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany