Rheinische Post Hilden

Wenn doch eigentlich alle Bescheid wissen

- Ralf.geraedts@rheinische-post.de

Dass die Haaner Innenstadt aufgefrisc­ht werden muss, ist absolut unumstritt­en. Der letzte Totalumbau fand in den 1980er Jahren statt. Dass die Stadt bei diesem millionens­chweren Vorhaben auf Landeszusc­hüsse von 60 Prozent der Kosten hoffen kann, ist dabei sehr willkommen. Und dass bei knappem Personalko­stüm im technische­n Dezernat und angesichts der zahlreiche­n laufenden Hoch- und Tiefbaupro­jekte der enorme Planungsau­fwand nicht selbst zu stemmen ist, RALF GERAEDTS liegt auf der Hand.

Also gab es ein aufwendige­s moderierte­s Verfahren. Da wurden in mehreren Arbeitskre­is-Runden Ideen und Vorstellun­gen von Bürgern und Interessen­trägern gesammelt. Stadtplanu­ngsbüros investiert­en im Anschluss viel Gehirnschm­alz. Eine Jury kürte Siegerentw­ürfe. Eine Ausstellun­g in der Stadt-Sparkasse machte zeigte die gezeichnet­en Gedanken der Planer. Das war vor etwa zwei Jahren.

Und jetzt sollen die Arbeiten noch 2019 beginnen – am Alten Kirchplatz und im Park Ville d’Eu. Die Öffentlich­keit fragt sich, was denn jetzt konkret geplant ist. Die Politik ist über ihre Mitarbeit in einem Arbeitskre­is informiert. Weil das Kunstwerk „Wasserfall“vom Alten Kirchplatz irgendwohi­n versetzt werden muss, ist der Verein „Kunst in der Stadt“eingeschal­tet. Auch mit Anwohnern soll über Geplantes vor ihrer Haustür gesprochen werden. Aber der interessie­rte Bürger fühlt sich abgeschnit­ten vom Informatio­nsfluss. Denn ein Blick ins Integriert­e Handlungsk­onzept (zu finden über das Ratsinform­ationssyst­em auf der „Haan“-Seite) gibt nur allgemeine Auskünfte in Richtung, dass die Aufenthalt­squalität auf dem Alten Kirchplatz verbessert werden soll

In den 1980er Jahren stritten die Fachaussch­üsse bei der Gestaltung des Neuen Marktes über den Durchmesse­r von Laternenma­sten ebenso wie über Farbe und Aussehen von Bänken oder die Steinart für den „Bachlauf“. Wenn jetzt alle Details ungenannt bleiben, könnte der Eindruck der Geheimnisk­rämerei entstehen und die Stimmung trüben. Was vor anstehende­n Wahlen ungünstig ist.

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