Wenn doch eigentlich alle Bescheid wissen
Dass die Haaner Innenstadt aufgefrischt werden muss, ist absolut unumstritten. Der letzte Totalumbau fand in den 1980er Jahren statt. Dass die Stadt bei diesem millionenschweren Vorhaben auf Landeszuschüsse von 60 Prozent der Kosten hoffen kann, ist dabei sehr willkommen. Und dass bei knappem Personalkostüm im technischen Dezernat und angesichts der zahlreichen laufenden Hoch- und Tiefbauprojekte der enorme Planungsaufwand nicht selbst zu stemmen ist, RALF GERAEDTS liegt auf der Hand.
Also gab es ein aufwendiges moderiertes Verfahren. Da wurden in mehreren Arbeitskreis-Runden Ideen und Vorstellungen von Bürgern und Interessenträgern gesammelt. Stadtplanungsbüros investierten im Anschluss viel Gehirnschmalz. Eine Jury kürte Siegerentwürfe. Eine Ausstellung in der Stadt-Sparkasse machte zeigte die gezeichneten Gedanken der Planer. Das war vor etwa zwei Jahren.
Und jetzt sollen die Arbeiten noch 2019 beginnen – am Alten Kirchplatz und im Park Ville d’Eu. Die Öffentlichkeit fragt sich, was denn jetzt konkret geplant ist. Die Politik ist über ihre Mitarbeit in einem Arbeitskreis informiert. Weil das Kunstwerk „Wasserfall“vom Alten Kirchplatz irgendwohin versetzt werden muss, ist der Verein „Kunst in der Stadt“eingeschaltet. Auch mit Anwohnern soll über Geplantes vor ihrer Haustür gesprochen werden. Aber der interessierte Bürger fühlt sich abgeschnitten vom Informationsfluss. Denn ein Blick ins Integrierte Handlungskonzept (zu finden über das Ratsinformationssystem auf der „Haan“-Seite) gibt nur allgemeine Auskünfte in Richtung, dass die Aufenthaltsqualität auf dem Alten Kirchplatz verbessert werden soll
In den 1980er Jahren stritten die Fachausschüsse bei der Gestaltung des Neuen Marktes über den Durchmesser von Laternenmasten ebenso wie über Farbe und Aussehen von Bänken oder die Steinart für den „Bachlauf“. Wenn jetzt alle Details ungenannt bleiben, könnte der Eindruck der Geheimniskrämerei entstehen und die Stimmung trüben. Was vor anstehenden Wahlen ungünstig ist.