Haan behält Digitalisierung an Schulen im Blick
Die Gartenstadt hat die Notwendigkeit des Ausbaus der Digitalisierung an Schulen erkannt und will die Medienentwicklungsplanung laut einem Beschlusses aus 2018 in diesem Jahr weiter vorantreiben.
HAAN Das Schulverwaltungsamt in Haan nehme die Digitalisierung sehr ernst, äußert sich Friederike von Wiser. Die Schulleiterin des Haaner Gymnasiums ist durch die fortschreitende Fertigstellung des Gymnasium-Neubaus im Thema und freut sich über die enge Zusammenarbeit der Verwaltung mit den Schulen.
Zuletzt wurde darüber diskutiert, welche Art von Smartboards sich in den neuen Klassenräumen wiederfinden solle – eines mit oder eines ohne Touch-Screen. Aus einer Beschlussvorlage der Stadt geht hervor, dass bereits die etwas einfacheren Tafeln ohne Touch-Screen 3900 Euro pro Stück kosten würden, die Touch-Screen-Variante hätte noch einmal rund 3100 Euro mehr auf die Rechnung gebracht – bei 45 für das Gymnasium benötigten Tafeln ein Mehraufwand von 139.500 Euro. Auch aufgrund der fehlenden Erfahrung mit dem teureren Modell (die günstigeren Tafeln haben sich im Haaner Schulbetrieb bereits bewährt) sprachen sich der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport sowie der Haupt- und Finanzausschuss deutlich für das günstigere Modell aus. „Eine gute Lösung“, findet auch von Wiser.
Auch an den Grundschulen wird die Digitalisierung vorangetrieben. Zuletzt durch eine Spende des Lions Clubs Haan, der 80 Tablet-Computer für die fünf Grundschulen der Gartenstadt zur Verfügung stellte. Rund 35.000 Euro hatte der Lions-Club in dieses Projekt investiert – „das ist die bisher größte Einzelspende“, merkte Schatzmeister Friedhelm Rüffer im Rahmen der Spendenübergabe im September 2018 an. Die Tablets werden nun unter anderem für Übungsprogramme in Mathematik und Deutsch eingesetzt.
Direkt zur voraussichtlichen Eröffnung des Gymnasium-Neubaus im Sommer 2020 erwartet Schulleiterin von Wiser noch keine Tablet-Klassen. Aber „wir wünschen uns Tablets und das kriegen wir auch hin“, ist von Wiser zuversichtlich. Derzeit herrsche durch den bevorstehenden Umzug ohnehin eine Sondersituation. „In der Interims-Phase wird nun nicht mehr so viel gemacht.“Dennoch bleibe man am Ball. Rund 50 Computer in zwei PC-Räumen dienen nicht nur dem Informatik-Unterricht und dem erfolgreichen Robotik-Programm der Arbeitsgemeinschaft Bohlebots sondern auch dem sonstigen Unterricht. „Wir haben dort also eine hohe Belegungsdichte“, weiß von Wiser. Das junge und innovationsfreudige Kollegium sei ein weiterer Vorteil hinsichtlich der fortschreitenden Digitalisierung. Zudem würden regelmäßig Schulungen zum Thema stattfinden. Dennoch, so mahnt die Schulleiterin, dürfe man die Qualität einer Schule nicht nur an ihrer digitalen Ausstattung messen. „Guter Unterricht steht und fällt mit der Didaktik und manchmal auch mit der Lehrerpersönlichkeit.“
Hinsichtlich des Medienentwicklungsplans für die Haaner Schulen veröffentlichte die Stadt im November 2018 einen Sachstandsbericht. Hieraus ist zu entnehmen, dass die vorhandene Hardware (Rechner und Server) an den Haaner Schulen grundsätzlich alle fünf Jahre ausgetauscht wird. Zudem werden nach und nach die Kreidetafeln in allen Schulen durch Smartboards ersetzt. Bisher sind an der Grundschule Bollenberg neun, der Grundschule Don Bosco sechs, der Grundschule Gruiten acht, der Grundschule Mittelhaan 13 und an der Grundschule Unterhaan sechs der interaktiven Tafeln im Einsatz.
Am Schulzentrum (Haupt-, Realund Gesamtschule) sind es 46, das auslaufende Gebäude des Gymnasiums beherbergt derzeit noch 14 smarte Tafeln. An der Gesamtschule wurden darüber hinaus schon Ende 2017 70 Tablets angeschafft, ein Klassensatz Laptops ging an das Gymnasium. Laut Sachstandsbericht sollen aus diesen Anschaffungen auch Erfahrungswerte für eine breitere Praxis gezogen werden.