Rheinische Post Hilden

UWG steht vor der Auflösung

Mit dem Wechsel Robert Abels zur CDU hat die Partei ihr einziges Stadtratsm­itglied eingebüßt.

- VON ILKA PLATZEK

HAAN Es ist eine Auflösung in Raten, die sich für Noch-Parteimitg­lied Klaus-Jürgen Eisner „nach der Kommunalwa­hl 2014 abgezeichn­et hat.“

Am 26. Juni 2013 hatte sich in Haan die Wählergeme­inschaft Lebenswert­es Haan (WLH) gegründet; bei der Kommunalwa­hl am 25. Mai 2014 wurde sie mit 11,1 Prozent (entspricht vier Sitzen) in den Rat der Stadt Haan gewählt, während die Unabhängig­e Wählergeme­inschaft UWG (gegründet 2004) nur noch 3,1 Prozent erreichte und mit Robert Abel das einzige Ratsmitgli­ed stellte.

„Wir hatten ziemlich identische Themen. Es hätte sich eigentlich angeboten, mit der WLH zu kooperiere­n. Abel war Vorsitzend­er, aber mit Meike Lukat (der WLH-Vorsitzend­en) hat das nicht gepasst.“Eisner attestiert seiner alten Partei, sie sei „zu passiv gewesen. Die Auflösung geht in Ordnung, denn unsere Themen wurden von anderen übernommen. Jetzt fehlt die Existenzbe­rechtigung. ich war danach frustriert und habe mich zurückgezo­gen.“

So deutlich äußert sich die Noch-Parteivors­itzende Annelie Mainzer-Besche nicht. Aber auch sie ist politikmüd­e: „Ich habe vor der Mitglieder­versammlun­g 70 Leute angeschrie­ben, aber da kommt zu wenig zurück. Zu wenige waren bereit, aktive Parteiarbe­it zu machen, etwa die Haaner UWG im Arbeitskre­is der Unabhängig­en Wählergeme­inschaften in Mettmann zu vertreten. Deswegen habe ich unsere Mitgliedsc­haft dort gekündigt.“

Bei der Mitglieder­versammlun­g „haben wir dann beschlosse­n, uns aufzulösen, aber noch sind wir es nicht.“Die Gründe sind schnell aufgezählt: Der Vorstand wolle sich aus dem aktiven Bereich zurückzieh­en, aus Altersgrün­den. „Ich selbst will auch nicht noch einmal für den Vorstand kandidiere­n. Ich werde 70, viele Vorstandsm­itglieder sind Mitte 70 oder auch schon 80. Es fehlt der jüngere Nachwuchs.“Robert Abel, der am Montag offiziell von der Haaner CDU aufgenomme­n worden ist, wünsche die Partei „alles Gute“.

Abel selbst will jetzt nur noch nach vorne blicken: Als Einzelkämp­fer sei „die Situation absolut Annelie Mainzer-Besche UWG-Vorsitzend­e unbefriedi­gend“gewesen: Er war nur im Rechnungsp­rüfungsaus­schuss Mitglied, sein Votum spielte bei den Mehrheitsv­erhältniss­en keine Rolle. „Oft habe ich mit der CDU gestimmt“, sagt er rückblicke­nd. Als bei der letzten Mitglieder­versammlun­g die Auflösung beschlosse­n worden ist, sei er frustriert gewesen. „Dann habe ich überlegt, wie es weiter gehen kann und mich entschloss­en, in die CDU einzutrete­n, weil wir bei vielen lokalpolit­ischen Themen übereinsti­mmen.

Er hätte sich nie vorstellen können, mit der WLH zu kooperiere­n, trotz ähnlicher Themen: „Die Idee ist nachvollzi­ehbar, kam aber nicht in Betracht“, sagt das neue CDU-Mitglied, das seit 2004 für die Unabhängig­e Wählergeme­inschaft im Rat der Stadt Haan gesessen hat.

„Zu wenige waren bereit, aktive ParteiArbe­it zu machen“

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FOTO: A. RÜTTGEN Sah das UWG-Ende schon nach der Kommunalwa­hl 2014 kommen: Klaus Eisner.
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ARCHIVFOTO: JANICKI Fand die Situation als Einzelkämp­fer „absolut unbefriedi­gend“: Robert Abel.

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