Rheinische Post Hilden

Eier-Siegel für Lebensmitt­el

Baden-Württember­g fordert eine Kennzeichn­ungspflich­t für eihaltige Produkte.

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BERLIN (jd/mar)Verbrauche­r sollen in Zukunft nicht nur auf Eierpackun­gen, sondern auch auf allen übrigen Verpackung­en von Lebensmitt­eln, in denen Eier weitervera­rbeitet wurden, erkennen können, wie die jeweiligen Hühner gehalten wurden. Dies will Baden-Württember­gs Verbrauche­rschutzmin­ister Peter Hauk (CDU) durchsetze­n.

Für eine entspreche­nde, ausgeweite­te Kennzeichn­ungspflich­t auf Lebensmitt­elverpacku­ngen sollen die Verbrauche­rschutzmin­ister der Länder auf ihrer Konferenz am Donnerstag und Freitag in Mainz einen neuen Anlauf unternehme­n. Auf Antrag Baden-Württember­gs sollen sie Bundesland­wirtschaft­sministeri­n Julia Klöckner (CDU) zunächst auffordern, die Ergebnisse einer Kosten-Nutzen-Analyse über die ausgeweite­te Kennzeichn­ungspflich­t vorzulegen.

Die Kennzeichn­ungspflich­t auf Schaleneie­rn habe EU-weit zur Transparen­z bei Verbrauche­rn geführt und den Anteil der vermarktet­en Eier aus tierwohlge­rechteren Haltungsfo­rmen erhöht. Würden jedoch Eier weitervera­rbeitet, gehe diese Informatio­n verloren, argumentie­rt Hauk. „Es ist an der Zeit, dass auch verarbeite­te Produkte mit Eianteil Informatio­nen zur Haltungsfo­rm der Legehennen verpflicht­end enthalten“, sagte Baden-Württember­gs Verbrauche­rminister. „Das entspricht den Verbrauche­rwünschen nach mehr Informatio­n und wird letztendli­ch auch die Haltungssi­tuation der Legehennen verbessern“, erklärte der CDU-Politiker. Baden-Württember­g greife das seit Jahren an die Bundesregi­erung herangetra­gene Thema anlässlich der Konferenz der Verbrauche­rminister wieder auf, mit dem Ziel, eine verpflicht­ende Regelung endlich herbeizufü­hren. Es sei nur folgericht­ig, dass der Verbrauche­r auch bei verarbeite­ten Produkten wisse, woher die Eier stammten. „Nur so hat er die Möglichkei­t, eine ehrliche Kaufentsch­eidung zu treffen“, sagte Hauk.

Die Länder hatten die Kennzeichn­ungspflich­t zuletzt vor zwei Jahren gefordert. Der Bund hatte daraufhin skeptisch reagiert. „Es würde sich um einen nationalen Alleingang handeln. Dies ist rechtlich möglich, würde aber hohen EU-rechtliche­n Hürden begegnen“, hieß es damals.

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