Mia san mia auf Westfälisch
Dortmund sendet mit der aktuellen Transferoffensive klare Botschaften aus. An den FC Bayern München. Vor allem aber an die Klubs hinter dem BVB. Schwarz-Gelb hat ein neues Selbstverständnis: Man sieht sich nicht mehr als die Nummer zwei im deutschen Fußball, sondern als die Nummer 1b. Nun weiß man, was „Mia san mia“auf Westfälisch heißt: „Schulz, Hazard, Brandt.“
Nico Schulz ist der aktuell vielseitigste Außenverteidiger im Lande, Thorgan Hazard ein starker Scorer mit großem Namen und Brandt ein Mann mit dem Potenzial zur Weltklasse. 80 Millionen Euro plus investiert der börsennotierte Klub. Dortmund zeigt den Bayern, dass Topspieler der Liga auch zum BVB gehen. Und dem Rest: Kommt der Ruf aus Dortmund, wird er gehört. Dortmund stellt damit klar, wie die Hierarchie hinter den Bayern ist.
Nach diesem Prinzip agiert der FC Bayern schon immer: Der Qualität wegen, aber auch, um seine Stellung zu untermauern. Der BVB spielt nun bewusst die Rolle als Leerkäufer: Wir können, was die Bayern können. Es ist auch eine Macht-Demonstration. Dass die Bayern in einer anderen Dimension unterwegs sind und ihre Muskeln noch spielen lassen werden, das ist dem BVB bewusst. Dortmund hat das Signal nun auch auf Attacke gestellt.
In der vergangenen Saison lautete der Vorwurf, der BVB mache sich zu klein, und das habe entscheidende Meter im Meisterrennen gekostet. Dortmunds Boss Hans-Joachim Watzke hat klargestellt: Die Champions League kann keine Zielvorgabe mehr sein, sondern nur der Titel. Schulz, Hazard und Brandt sind keine Talente, sondern Spieler, die den
BVB sofort besser machen. Wie 2018 Axel Witsel und Thomas Delany. Sie alle sollen Eckpfeiler eines Meisterteams sein. Dortmund hat die Maske fallen lassen: Aus dem schlauen Fuchs ist ein hungriger Wolf geworden. Einer, der, wenn nötig, auch mal die Konkurrenz frisst.