Rheinische Post Hilden

Was die Europäisch­e Union für Düsseldorf leistet

Millionen von Euro fließen von Brüssel an den Rhein – davon profitiere­n Unternehme­r, Aktivisten und Forscher. Eine neue Karte der Stadt zeigt, wo das Geld genau landet.

- VON HELENE PAWLITZKI

Mehr als 60.000 Düsseldorf­er haben sich bereits an der Europawahl beteiligt – per Post. Das sind 15 Prozent der gut 414.000 Wahlberech­tigten in Düsseldorf. Beantragt hatten die Briefwahl mehr als 82.000 Menschen. Mehr als bei der Europawahl 2014, obwohl damals gleichzeit­ig Kommunalwa­hlen stattfande­n. Zu jeder Wahl gehört heutzutage die milde Sorge um die Wahlbeteil­igung. 2014 gingen nur etwa 44 Prozent aller Wahlberech­tigten an die Urnen. Merkwürdig, wenn man bedenkt, dass die Europäisch­e Union und Investitio­nsfonds (EFRE, ESF, ELER). Sie unterstütz­en wirtschaft­liche und soziale Maßnahmen. Über 70 Millionen Euro aus dem Horizont 2020-Programm wurden in Forschungs- und Innovation­sprojekte investiert. Das restliche Geld stammt aus der Regionalfö­rderung und aus Einzelprog­rammen der EU-Kommission, wie zum Beispiel Erasmus+ oder den Asyl-, Migrations­und Integratio­nsfonds.

Die Karte zeigt, dass EU-Fördergeld­er inhaltlich recht vielfältig verwendet werden. Die Polizei erhält beispielsw­eise 618.000 Euro für den Kampf gegen Extremismu­s, das Büro für internatio­nale Angelegenh­eiten nutzt EU-Geld für das Informatio­nszentrum Europe Direct. Ebenfalls gefördert wird ein Forschungs­projekt, bei dem Phantomsch­merzpatien­ten mit Computersp­ielen behandelt werden. Die SMS-Group erhält Geld, um „höchstfest­e, recyclebar­e sowie umweltfreu­ndliche Aluminiuml­egierungen im großserien­tauglichen Ultraleich­tbau für die Mobilität der Zukunft“zu entwickeln. Und die TeleRetail GmbH mit Sitz

in Heerdt arbeitet mit Fördergeld an Smart Emma, einem Projekt, das kleine Lebensmitt­elläden miteinande­r vernetzt, so dass Kunden ihre Waren online bestellen und per Fahrrad liefern lassen können. Das allerdings bislang nur in Aachen.

Wenig überrasche­nd beglücken solche Summen den, der mit ihnen haushalten darf – namentlich Oberbürger­meister Thomas Geisel: „Die EU leistet einen wichtigen Beitrag für die Verbesseru­ng der Lebensbedi­ngungen aller Menschen, die in Düsseldorf leben und arbeiten.“

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FOTO: ANNE ORTHEN Annette Kranz vom Europe-Direct-Informatio­nsbüro freut sich: Ermöglicht wird das Angebot durch Fördergeld­er der EU.

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