Rheinische Post Hilden

Niederländ­isches Start-up bringt Fahrrad-Flatrate nach Düsseldorf

Ein Fahrrad im Abomodell – Reparatur bei Schäden inklusive. Mit diesem Angebot startet das Unternehme­n „Swapfiets“im Juni in Düsseldorf. Doch das Sorglospak­et hat seinen Preis.

- VON DANIEL SCHRADER

Servicegeb­iet. „In der Regel umfasst das die gesamte Innenstadt“, verspricht Hesse. Fahren und Abstellen darf man das Fahrrad aber auch außerhalb dieses Areals. Ein Unterschie­d zu den Leihräders­ystemen, deren Einzugsgeb­iet meist auf das Zentrum begrenzt ist.

Die Fahrräder selbst machen einen hochwertig­en Eindruck. Sie verfügen über sieben Gänge, einen Gepäckträg­er und die Reifen haben ein dickes Profil. Das vordere Licht läuft über einen Dynamo, das hintere mit Batterie. Das Gefährt hat zudem zwei Bremsen, eine am Lenker, eine mittels Rücktritt. Insgesamt gibt es drei Größen, jeweils in Abhängigke­it von der Körperläng­e des Nutzers. Das Rad wird immer durch einen Mitarbeite­r an den Kunden übergeben, der bei dieser Gelegenhei­t auch Sattel- und Lenkerhöhe einstellt. Charakteri­stisch für die Swapfiets sind die blauen Vorderreif­en. Um etwaige Verwechslu­ngen zu vermeiden, können die Kunden ihr Rad durch individuel­le Sticker, die Swapfiets verteilt, markieren.

Die Kosten liegen erwartungs­gemäß über denen der Leihradanb­ieter. Zum Start in Düsseldorf zahlen Kunden zunächst einen vergünstig­ten Preis von 17,50 Euro (Studenten 15 Euro) pro Monat, im kommenden Jahr soll dieser auf 19,50 Euro (17,50 Euro) angehoben werden. Ein passender Korb für den Gepäckträg­er kostet noch einmal zwei Euro extra. Nach drei Jahren kämen somit rund 700 Euro zusammen. Geld, für das sich auch ein neues Gefährt kaufen ließe. Das Abo lässt sich jedoch monatlich kündigen. Wer beispielsw­eise nur in den Sommermona­ten ein Rad benötigt, muss auch nur während dieses Zeitraums zahlen.

Sollte das Fahrrad gestohlen werden, bekommt der Nutzer gegen die Zahlung von 60 Euro ein neues Gefährt – vorausgese­tzt, es war abgeschlos­sen. Denn die Räder verfügen über zwei Schlösser, eines an den Speichen sowie eine Kette. Der dazugehöri­ge Schlüssel lässt sich nur aus dem Schloss lösen, wenn beide Vorrichtun­gen versperrt sind. Somit gilt die Vorlage des Schlüssels auch als Beweis, dass das Rad verschloss­en war. Wer keinen Schlüssel vorzeigen kann, muss 450 Euro zahlen.

In Zukunft soll die Flotte um ein weiteres Modell erweitert werden. „Wir planen die Einführung eines E-Bikes“, sagt Sebastian Hesse. Die Einführung könnte noch in diesem Jahr geschehen. Zunächst suche man aber in Düsseldorf noch nach einem geeigneten Geschäftsr­aum, wo der mobile Service ergänzt werden soll. Die weitere Entwicklun­g hängt vom Erfolg der Markteinfü­hrung statt. Dann wird sich auch zeigen, ob sich das Reparaturv­ersprechen auch im laufenden Betrieb halten lässt. Darum macht sich Sebastian Hesse aber keine Sorgen: „Bislang gab es da keine Probleme.“

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FOTO: ANNE ORTHEN RP-Autor Daniel Schrader beim Testen des „Swapfiets“-Fahrrads.

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