NRW und Japan – innovative Wirtschaftspartner
Japanische Unternehmen bilden eine der größten Business Communities in Nordrhein-Westfalen.
Die Beziehungen zwischen NRW und dem Land der aufgehenden Sonne haben ihren Ursprung vor fast 160 Jahren: 1861 unterzeichneten Japan und das damalige Preußen in Edo, dem heutigen Tokyo, einen Freundschafts- und Handelsvertrag. Heute gehört Japan zu den wichtigsten Investorenund Partnerländern NRWs. Deutschlands wirtschaftlich bedeutendstes Bundesland profitierte ab den 1950er Jahren wie kaum eine andere europäische Region von der Internationalisierung der japanischen Wirtschaft. Schon vor dem stärkeren Zusammenwachsen der EU erkannten führende Unternehmen Japans NRW als strategischen Standort in Europa. Firmen wie Alps, Canon, Fujifilm, Mitsubishi, Mitsui, Nissan, Sony, Toshiba oder Toyota siedelten sich bereits in den 1960er bis 1980er Jahren in NRW an.
Seitdem haben viele japanische Unternehmen den Schritt nach Europa gewagt. Heute sind rund 620 in NRW angesiedelt, darunter Denso Automotive, Hitachi, Makita, NEC, Shimadzu, Shiseido, Takasago, Yamaha und Yakult. Rund 400 von ihnen haben ihren Sitz in Düsseldorf. „Über die Hälfte der japanischen Firmen unterhält in NRW ihre Europazentrale. Das japanische Engagement schafft und sichert in NRW insgesamt mehr als 52.000 Arbeitsplätze – das zählt zu den Spitzenwerten im Land“, betont Petra Wassner, Geschäftsführerin der landeseigenen Wirtschaftsförderungsgesellschaft NRW.INVEST.
Am Standort NRW schätzen japanische Firmen insbesondere die gute Anbindung innerhalb Europas mit direkten Verbindungen nach Japan sowie die breite Infrastruktur mit der Japanischen Industrie- und Handelskammer, dem Japanischen Generalkonsulat, japanischen Banken, Rechtsanwälten, Schulen, Supermärkten und Kulturzentren.
Trotz der bereits hohen Präsenz bleibt das Wachstum der japanischen Ansiedlungen in NRW ungebrochen. So hat sich die Zahl der Investitionsprojekte aus Japan 2018 im Vergleich zum Vorjahr mit 33 Fällen fast verdoppelt, die Zahl der dadurch entstehenden potenziellen Arbeitsplätze mehr als verfünffacht.
Doch NRW profitiert nicht nur von der engen Wirtschaftspartnerschaft mit Japan, auch die Zusammenarbeit bei Zukunftstechnologien steht mehr und mehr im Vordergrund. Die japanische Wirtschaft investiert stark in Forschung und Entwicklung neuer Technologien und den Ausbau neuer Geschäftsfelder. Mit internationalen Kooperationen treibt sie Innovationen in Branchen wie Elektromobilität, Nano-Mikrotechnologie, Medizintechnik und Robotics/Produktionstechnologie voran. So arbeiten etwa Unternehmen wie Cyberdyne Care Robotics oder QD Laser bereits seit Jahren erfolgreich mit nordrhein-westfälischen Hochschulen und Kliniken zusammen, um neue Produkte für den Medizintechnik-Markt zu entwickeln. Auch das Tokyo Institute of Technology, das bereits seit 2007 eine Forschungskooperation mit der RWTH Aachen betreibt, hat dort nun im März 2019 ein eigenes Europabüro eröffnet.
NRW.INVEST vermarktet den Standort NRW seit Jahrzehnten erfolgreich in Japan. Seit 1992 betreut die Tochtergesellschaft NRW Japan K.K. in Tokyo japanische Unternehmen direkt vor Ort und begleitet sie auf ihrem Weg nach NRW. Mit regelmäßigen Investorenevents zu aktuellen wirtschaftlichen Themen in Japan und NRW treibt NRW.INVEST mit Partnern die Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen kontinuierlich voran. So steht beim „Wirtschaftstag Japan“, den NRW.INVEST am kommenden Montag, 27. Mai, in Düsseldorf mit dem Japan-Tag Düsseldorf/NRW e.V. (Japanische Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf e.V., Japanischer Club Düsseldorf e.V.), dem NRW-Wirtschaftsministerium sowie der Landeshauptstadt Düsseldorf veranstaltet, das Thema „Künstliche Intelligenz und Imaging Technologie – entscheidende Faktoren für die Digitalisierung der Industrie“im Fokus. Referenten aus Deutschland und Japan diskutieren mit Fachbesuchern beider Länder über Entwicklungen beim Ausbau der Schlüssel-Technologie Künstliche Intelligenz (KI).
www.japantag-duesseldorfnrw.de/wirtschaftstag