Bürger stimmen über Seilbahn ab
Noch bis Sonntag läuft die Befragung in Wuppertal. Bindend ist das Ergebnis nicht.
WUPPERTAL (seda) Ein Verkehrsmittel in luftigen Höhen scheint Wuppertal nicht zu reichen. Seit Jahren wird in der Stadt der Schwebebahn über den Bau einer Seilbahn diskutiert. Was die Bürger über dieses 88,9 Millionen Euro teure Projekt als Teil des öffentlichen Nahverkehrs denken, soll am späten Sonntagabend feststehen. Dann soll das Ergebnis einer Bürgerbefragung bekannt gegeben werden.
Die geplante, 2800 Meter lange Seilbahn mit drei Stationen soll unter anderem die Verbindung zwischen der Stadt im Tal und der höher am Hang gelegenen Universität verbessern. Der Linienweg soll auch private Grundstücke überqueren. Die Seilbahn würde 165 Höhenmeter überwinden. In neun Minuten soll man von der Haltestelle im Tal am Hauptbahnhof in Elberfeld-Mitte die Endhaltestelle im Ortsteil Küllenhahn erreichen.
Das Thema beschäftigt die lokale Politik schon lange. Ein Planfeststellungsbeschluss für die Seilbahn ist noch nicht getroffen. In der Stadt haben sich zwei Lager gebildet.
Das Lager der Befürworter kann auf ein breites Bündnis verweisen, dem unter anderem der Oberbürgermeister, der Rektor der Bergischen Universität und der Fraktionsvorsitzende der Grünen angehören. Ihre Argumente neben einer schneller Anbindung der Uni: Die Attraktivität der Stadt werde gesteigert, Ortsteile aufgewertet, die Straßen entlastet.
Das Lager der Gegner wird vor allem von Menschen getragen, über deren Grundstück die Seilbahn führen würde. Sie wenden ein, Bau und Betriebskosten würden teurer als gedacht, der Busfahrplan werde ausgedünnt.
Das Interesse an der rechtlich nicht bindenden Befragung ist enorm: Bis Montag dieser Woche hatten bereits rund 70.000 von 270.000 Berechtigten geantwortet, teilte die Stadt mit. Vertreter der Parteien erklärten, sie wollten das Ergebnis respektieren. Die Antworten können nur schriftlich abgegeben werden. Die Stimmen werden dann parallel zur Europawahl ausgezählt. (mit dpa)