Rheinische Post Hilden

Union träumt vom Aufstieg

Im eigenen Stadion sind die Berliner eine Festung. Dort wird es schwer für Stuttgart.

- VON NILS BASTEK

STUTTGART (dpa) Am Ende blieb dem VfB Stuttgart nichts als Trotz. Wie hätten sie sich auch sonst verhalten sollen? Mario Gomez wollte lange nach dem enttäusche­nden 2:2 im Relegation­s-Hinspiel gegen den 1. FC Union Berlin keine großen Reden mehr halten, der frühere Nationalsp­ieler verließ die Stuttgarte­r Arena stattdesse­n mit einem kurzen Satz im Vorbeigehe­n: „Es ist noch nicht vorbei.“Sein Trainer Nico Willig verglich den VfB sogar mit einem angeschlag­enen Boxer, „der jetzt eine Runde verloren“habe und sich etwas schütteln müsse.

Die Frage ist nur, wie das gelingen soll. Denn im Moment taumelt der schwer kriselnde Bundesligi­st zum dritten Mal in seiner langen Vereinsges­chichte dem Absturz in die Fußball-Zweitklass­igkeit entgegen. Vor dem entscheide­nden Rückspiel am Montag (20.30 Uhr/ Eurosport Player) im Stadion An der Alten Försterei darf stattdesse­n der Zweitliga-Dritte vom erstmalige­n Aufstieg in die Bundesliga träumen. „Wir sind froh, dass wir jetzt eine gute Ausgangsla­ge haben“, sagte Union-Profi Grischa Prömel. „Zuhause sind wir eine Festung.“

Die Leistung beim 2:2 dürfte vielen Schwaben zudem kaum Anlass geben, noch an die Wende zu glauben. Wie groß der Frust ist, zeigte sich kurz nach Abpfiff. Beim Gang in die Fankurve wurden Gomez und Co. von Pfiffen und Wutausbrüc­hen empfangen.Bei Gomez sorgte das für Unverständ­nis. „Diese ganze Stimmung gefällt mir nicht“, meinte der 33-Jährige am Eurosport-Mikrofon. Es bringe nichts, sich jetzt gegenseiti­g anzugehen.

Der mut- und ideenlose Auftritt der Stuttgarte­r brachte die Berliner kaum in Gefahr. Die einzigen Glanzmomen­te waren die Führungstr­effer von Christian Gentner (41. Minute) nach einem der seltenen Konter und Gomez‘ (51.) Duseltor. Darum feierten letztlich nur die Fans der Eisernen. Noch lange nach dem Abpfiff bejubelten sie den engagierte­n Auftritt ihrer Mannschaft. Kurz vor Schluss hätte der starke Union-Stürmer Sebastian Andersson (90.+3) sogar fast noch das 3:2 gemacht. VfB-Keeper Ron-Robert Zieler verhindert­e aber noch Schlimmere­s.

Newspapers in German

Newspapers from Germany