Rheinische Post Hilden

Künstler wollen Parkhaus erhalten

Der Ausstellun­gsraum am Malkasten soll abgerissen werden. Nun regt sich Protest.

- VON CLEMENS HENLE

Gegen den geplanten Abriss des Ausstellun­gsraums Parkhaus im Park des Künstlerve­reins Malkasten regt sich Widerstand. Der Künstlerve­rein hatte im April bekanntgeg­eben, dass die denkmalges­chützten Gartengebä­ude mit Hilfe der Gerda-Henkel-Stiftung saniert werden. In Erbpacht wird das Herz‘sche Haus dann für 50 Jahre an die Stiftung vermietet. Auf 200 Quadratmet­ern werden Seminarräu­me und Büros für wissenscha­ftliche Mitarbeite­r der Stiftung errichtet. Betroffen von den Plänen ist auch der bei Düsseldorf­er Künstlern äußerst beliebte Ausstellun­gsraum Parkhaus. Dieser soll einer neuen Ausstellun­gsfläche weichen.

Dagegen wendet sich nun ein namhafter Zusammensc­hluss aus Düsseldorf­er Künstlern mit einer Petition. Darunter sind die Akademiepr­ofessoren Marcel Odenbach und Gregor Schneider, die Künstler Mischa Kuball und Angela Fette, Nachwuchsk­ünstler wie Felix Breidenbac­h sowie KIT-Leiterin Gertrud Peters. In der Petition plädieren die Unterzeich­ner für den Erhalt des Parkhauses als Ort der künstleris­chen Selbstbest­immung. Und schließen mit dem Satz „Rettet man das Parkhaus – rettet man den Malkasten“.

„Dieser Raum hat eine gewisse Romantik, er ist schlicht, mit guten Proportion­en, und dadurch ein perfekter Ausstellun­gsraum“, sagt Katharina Fritsch, eine der Unterzeich­nerinnen des Aufrufs für den Erhalt des Parkhauses. Daher solle er in der heutigen Form erhalten bleiben.

Die Akademie-Professori­n und internatio­nal gefragte Bildhaueri­n hat dort selbst schon ausgestell­t. Trotz des eindeutige­n Aufrufes will Fritsch aber nicht gegen den Malkasten-Verein, in dessen Vorstand sie selbst zwei Jahre war, arbeiten, sondern sich vor allem „für den Erhalt dieses in Düsseldorf einmaligen Raumes“einsetzen.

Seit 1997 kuratiert Karl-Heinz Rummeny in dem kargen Raum mit tiefen Fenstern Ausstellun­gen von Düsseldorf­ern aber auch internatio­nalen Künstlern. Dabei betreibt Rummeny das Parkhaus als vom Malkasten autonomes Projekt mit Förderung durch das Kulturamt. Seit Bestehen des Parkhauses finden jährlich sieben bis acht Ausstellun­g statt, 175 waren es insgesamt. Neben Fritsch haben dort auch schon Imi Knoebel, aber auch viele Studenten und Absolvente­n der Akademie ihre Arbeiten präsentier­t. Die Künstler loben immer wieder das ehrenamtli­che Engagement von Karl-Heinz Rummeny sowie die Freiheiten, die ihnen der Kurator lasse.

Trotz anderslaut­ender Meldungen darf Karl-Heinz Rummeny noch mindestens bis Ende dieses Jahres den Raum weiternutz­en. Derzeit läuft dort eine Ausstellun­g von Alex Nowak.

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FOTO: BENJAMIN WESTOBY / WHITE CUBE Künstlerin Katharina Fritsch.
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