Derr zieht Bauantrag Oderstraße zurück
Der Investor wollte zwei Häuser mit 14 Wohnungen auf einer Grünfläche errichten. Anwohner bejubeln den Rückzug.
HILDEN Für Daniela Freudenberg war es ein ganz besonderer Tag. Über viele Monate hinweg hatte die Hildenerin den Anwohnerprotest an der Oderstraße organisiert, Diskussionen geführt und Briefe geschrieben. „Doch jetzt bin ich nur noch glücklich und ich danke allen, die uns geholfen haben – vor allem der Allianz für Hilden und den anderen kleinen Parteien“, jubelte Freudenberg.
Grund: Die beiden geplanten neuen Häuser mit 14 Wohnungen, die auf einer Grünfläche an der Oderstraße errichtet werden sollten und die von den meisten Anwohnern als Blick-Barriere und Klima-Belastung bekämpft worden waren, werden nicht kommen.
Die Stadt Hilden bestätigte jetzt auf Anfrage, dass die Wohnbau-Gesellschaft H. Derr mbH & Co KG mitgeteilt habe, sie gebe die Pläne an der Oderstraße auf und ziehe den Antrag auf Änderung des entsprechenden Bebauungsplans zurück. Gründe seien nicht genannt worden. Derr selbst lehnte eine Stellungnahme unter Verweis auf noch laufende Korrespondenz mit der Stadt ab.
Das Bauprojekt stand von Anfang an in der Kritik, weil es – so die Mieter – Grünflächen derart vernichte, „dass wir statt wie bisher auf eine Wiese künftig auf Betonfassaden blicken müssen“.
Voraussichtlich in der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 11.September will die Stadtverwaltung dem Ausschuss nun eine geänderte Sitzungsvorlage zur Beratung vorlegen.
Das Projekt war zuletzt auch politisch immer stärker unter Druck geraten. Kleinere Parteien wie die Allianz für Hilden oder auch die FDP gingen schon sehr früh grundsätzlich auf Distanz zu dem Bauvorhaben. „Wir haben uns die Hacken abgelaufen, um die Anwohner zu informieren, was dort vor sich geht“, erinnert sich „Allianz“-Ratsherr Claus Munsch.
Später baute dann auch die SPD Hürden für eine Genehmigung auf. Zustimmung für die Oderstraße gebe es nur, wenn dort komplett öffentlich geförderte Wohnungen entstünden, hieß es. Für das zweite Derr-Projekt am Grünewald gebe es auch nur grünes Licht, wenn dort 30 Prozent Sozialwohnungen geschaffen