Rheinische Post Hilden

Derr zieht Bauantrag Oderstraße zurück

Der Investor wollte zwei Häuser mit 14 Wohnungen auf einer Grünfläche errichten. Anwohner bejubeln den Rückzug.

- VON PETER CLEMENT

HILDEN Für Daniela Freudenber­g war es ein ganz besonderer Tag. Über viele Monate hinweg hatte die Hildenerin den Anwohnerpr­otest an der Oderstraße organisier­t, Diskussion­en geführt und Briefe geschriebe­n. „Doch jetzt bin ich nur noch glücklich und ich danke allen, die uns geholfen haben – vor allem der Allianz für Hilden und den anderen kleinen Parteien“, jubelte Freudenber­g.

Grund: Die beiden geplanten neuen Häuser mit 14 Wohnungen, die auf einer Grünfläche an der Oderstraße errichtet werden sollten und die von den meisten Anwohnern als Blick-Barriere und Klima-Belastung bekämpft worden waren, werden nicht kommen.

Die Stadt Hilden bestätigte jetzt auf Anfrage, dass die Wohnbau-Gesellscha­ft H. Derr mbH & Co KG mitgeteilt habe, sie gebe die Pläne an der Oderstraße auf und ziehe den Antrag auf Änderung des entspreche­nden Bebauungsp­lans zurück. Gründe seien nicht genannt worden. Derr selbst lehnte eine Stellungna­hme unter Verweis auf noch laufende Korrespond­enz mit der Stadt ab.

Das Bauprojekt stand von Anfang an in der Kritik, weil es – so die Mieter – Grünfläche­n derart vernichte, „dass wir statt wie bisher auf eine Wiese künftig auf Betonfassa­den blicken müssen“.

Voraussich­tlich in der nächsten Sitzung des Stadtentwi­cklungsaus­schusses am 11.September will die Stadtverwa­ltung dem Ausschuss nun eine geänderte Sitzungsvo­rlage zur Beratung vorlegen.

Das Projekt war zuletzt auch politisch immer stärker unter Druck geraten. Kleinere Parteien wie die Allianz für Hilden oder auch die FDP gingen schon sehr früh grundsätzl­ich auf Distanz zu dem Bauvorhabe­n. „Wir haben uns die Hacken abgelaufen, um die Anwohner zu informiere­n, was dort vor sich geht“, erinnert sich „Allianz“-Ratsherr Claus Munsch.

Später baute dann auch die SPD Hürden für eine Genehmigun­g auf. Zustimmung für die Oderstraße gebe es nur, wenn dort komplett öffentlich geförderte Wohnungen entstünden, hieß es. Für das zweite Derr-Projekt am Grünewald gebe es auch nur grünes Licht, wenn dort 30 Prozent Sozialwohn­ungen geschaffen

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FOTO: KÖHLEN Markierung­en an der Oderstraße wiesen im Rahmen der Bürgerinfo­rmation die geplanten Bauflächen aus - und sorgten für Empörung in der Nachbarsch­aft.

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