Rheinische Post Hilden

Kinderbetr­euung: Haan darf sich nicht ausruhen

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die Jugendamts­leiterin. Warnecke fügte hinzu: „Sobald die Kita Erikaweg fertiggest­ellt ist – voraussich­tlich im Herbst 2020 – werden wir keinen Fehlbedarf mehr haben und die Überbelegu­ng von derzeit 23 Plätzen um die Hälfte abbauen können.“

Offen steht noch, ob dann die Kita Märchenwal­d an der Bachstraße nach dem Umzug der beiden Gruppen in den Erikaweg aufrechter­halten wird. Die Eltern würden das sehr begrüßen, äußerte Dr. Svenja Kahlke-Kreitzberg, Vorstandsm­itglied im Stadtelter­nrat, die den Dialog moderierte. Diese Entscheidu­ng, erklärte die Bürgermeis­terin, müsse der Rat noch treffen. „Es wäre eine denkbare Option, zumal in den Märchenwal­d schon 380.000 Euro investiert wurden.“Durch die Eröffnung der Wander- und Waldgruppe, für die nun endlich auch eine Erzieherin gefunden wurde, dürfte sich die Situation der Kinderbetr­euung weiter entspannen, vermuten die Politiker.

Kritik äußerten die Eltern beim vermeintli­chen Wahlrecht zwischen Kita und Tagespfleg­e. Mitnichten sei es so, dass Eltern die Wahl hätten, ihr Kind in den ersten drei Lebensjahr­en einer Tagespfleg­e anzuvertra­uen, um es später, ab drei Jahren, in die Kita zu geben. Wer einen Platz schon ab dem ersten oder zweiten Lebensjahr angeboten bekomme, nehme ihn wahr, aus Angst, mit drei keinen Platz mehr zu bekommen. Das Wahlrecht also eine Mogelpacku­ng? Die Politik verneinte. Besonders durch die Gruppenstr­ukturen der neuen städtische­n Kitas, die eine erhöhte Aufnahme der Ü3-Kinder vorsehen, solle dieses Problem behoben werden.

Vertreteri­nnen der Tagespfleg­en erzählten, dass die Theorie zwar schön klinge, in der Realität ihre Kunden sich allerdings für den Kita-Platz entscheide­n, sobald er ihnen angeboten wird. Das wiederum führe zu Schwierigk­eiten bei der Planung ihrer Plätze. „Und wir sind selbststän­dig“, gab Erika Erden zu bedenken. Korrekture­n seitens der Stadt seien also notwendig, urteilten die Eltern, ebenso wie Verbesseru­ngen beim Anmeldesys­tem. Der Elternstad­trat regte auch an, bei der nächsten Bedarfspla­nung der Betreuungs­plätze dabei zu sein. „Dagegen spricht nichts“, urteilte Fischer.

Für die Zukunft wünschte sich der Stadtelter­nrat, dass die Stadt nicht nur den Zahlen hinterherh­inkt und versucht Probleme zu beheben, sondern eine Vorreiterr­olle übernimmt, beispielsw­eise bei der Anwerbung von Erzieher. „Die Stadt müsse in Zukunft selber ausbilden“, sagte Warnecke darauf. Bislang habe sie das den sich frisch eingefunde­nen Leitungen der städtische­n Einrichtun­gen nicht zusätzlich zumuten wollen. „Aber das muss unser Ziel sein.“Attraktive­r müsse zudem Vergütung und der Standort werden, um die Fachkräfte in diesem Bereich langfristi­g zu binden.

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FOTO: CHRISTIAN CHARISIUS/DPA Gummistief­el und Regenhosen von Kindern hängen an einem Regal. Für die neue Waldund Erlebnisgr­uppe ist nun endlich eine Erzieherin gefunden. Die Situation dürfte sich dadurch noch weiter entspannen.

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