Rheinische Post Hilden

MSV Hilden spielt erstmals in der Kreisliga A

Die neu formierte Mannschaft dominiert die Kreisliga B, bleibt ohne Niederlage und macht den Aufstieg vorzeitig perfekt.

- VON BIRGIT SICKER

HILDEN Irgendwie haben sich die Machtverhä­ltnisse im Hildener Fußball verschoben. Und dafür sorgte jetzt mit dem MSV Hilden ein Verein, der schon seit 15 Jahren besteht, aber erst in jüngerer Vergangenh­eit auf sich aufmerksam machte. Zum Beispiel durch selbstbewu­sste Auftritte bei der Hildener Hallenfußb­all-Stadtmeist­erschaft. In dieser Saison lieferten die MSV-Fußballer allerdings auch in der Meistersch­aft eine Top-Leistung, blieben in der Kreisliga B in 30 Begegnunge­n ohne Niederlage und tüteten den Aufstieg in die Kreisliga A vorzeitig ein. „Das war wirklich eine herausrage­nde Saison“, gesteht Said Azmaa, der gemeinsam mit Faouzi Ohbibi das Team betreut – „als gleichbere­chtigte Trainer“, wie er betont. Es ist übrigens das erste Mal, dass der MSV in der Kreisliga A spielt und dabei angesehene Lokalrival­en wie die SpVg. Hilden 05/06, Absteiger in die Kreisliga B, und den AC Italia (Kreisliga C) hinter sich lässt.

Dabei meisterte das Trainerges­pann Azmaa/Ohbibi im vergangene­n Sommer einen großen Umbruch. „Wir haben der ersten Mannschaft eine Verjüngung­skur verschrieb­en und mussten 18 neue Leute integriere­n“, berichtet Azmaa. Das Ziel Aufstieg lag seinerzeit noch in weiter Ferne. „Das wäre zu vermessen gewesen. Wir haben natürlich gute Spieler geholt, doch das war keine Selbstvers­tändlichke­it. Wir wollten schönen, attraktive­n Fußball spielen, haben nie nachgelass­en und die Mannschaft immer wieder motiviert. Insgeheim hatten wir mit dem Aufstieg geliebäuge­lt, aber das war für uns ein Traum.“Doch der Traum ging am Ende in Erfüllung. Und die Top-Vorstellun­gen im Laufe der Saison mit 23 Siegen und sieben Unentschie­den sorgten für einen Aufschwung im Verein, denn seit dem Beginn der Rückrunde stellt der Verein auch eine A-Jugendmann­schaft, die in den vergangene­n Monaten ohne offizielle Wertung am Spielbetri­eb der Kreisklass­e teilnahm und in der nächsten Saison richtig in die Meistersch­aft einsteigen will.

Jüngster Spieler im Herren-Team ist der 19-jährige Hizam Bajut, der im rechten offensiven Mittelfeld zu Hause ist. Mit dem 39-jährigen Sahi Mesdour agiert der älteste Akteur hingegen in der Innenverte­idigung. „Er hat die nötige Erfahrung“, stellt Azmaa fest und ergänzt: „Wir haben hinten auf die erfahrenen Spieler gesetzt und vorne die Jugendlich­en reingebrac­ht, das hat gut funktionie­rt.“Was gab letztlich den Ausschlag für die Erfolgsser­ie? „Die Spieler hatten die Fähigkeite­n und Fertigkeit­en, wir als Trainer haben unser Engagement eingebrach­t – das war eine schöne Mischung“, erklärt Azmaa. Auch der Vorstand habe dazu beigetrage­n, Sponsoren für Trainingsa­nzüge und zwei neue Trikotsätz­e gefunden, dazu Bälle zur Verfügung gestellt und die Trikotwäsc­he übernommen. „Finanzkraf­t ist bei uns nicht vorhanden – da bieten einige andere Vereine den Spielern viel mehr“, betont Azmaa.

Letztlich zählt der MSV Hilden zur Kategorie Familienve­rein, und als solcher setzen die Verantwort­lichen die Messlatte für die neue Saison in der Kreisliga A nicht zu hoch an. „Wie das immer nach einem Aufstieg ist: Wir wollen die Klasse halten“, sagt Azmaa und fügt mit Nachdruck hinzu: „Wir sind nicht blauäugig, sondern haben gehörigen Respekt. Wir müssen unsere Hausaufgab­en machen. In der Kreisliga A ist zum Beispiel das Tempo höher.“Gleichwohl blickt der MSV-Coach selbstbewu­sst nach vorne und betont: „Wir wollen uns in dieser Liga etablieren.“Am 1. Juli startet der Aufsteiger in die Vorbereitu­ng auf die neue Saison, und die fällt mit fünf Einheiten die Woche straff aus. Wie oft das Team nach dem Saisonauft­akt wöchentlic­h trainiert, das lässt Said Azmaa noch offen.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Das Team des MSV Hilden jubelt: Der Aufstieg stand schon vor dem letzten Spiel beim SV Ost fest.

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