Rheinische Post Hilden

Frau im Hofgarten vergewalti­gt

Eine Wuppertale­rin ist am frühen Samstagmor­gen Opfer einer Vergewalti­gung im Hofgarten geworden. Die Polizei sucht nun nach den Tätern – und nach einer weiteren Frau, deren Rolle in dem Fall noch Fragen aufwirft.

- VON DANIEL SCHRADER

Am Samstag in den frühen Morgenstun­den ist eine 51-jährige Frau aus Wuppertal im Hofgarten vergewalti­gt worden. Das teilte die Polizei nach Vernehmung des Opfers mit. Zuvor habe sie sich in einer Diskothek an der Bolker Straße in der Altstadt aufgehalte­n. Diesen Ort habe sie schließlic­h verlassen, um eine öffentlich­e Toilette aufzusuche­n. Dabei sei sie von einer bislang unbekannte­n Frau angesproch­en worden, die der Geschädigt­en ihre Hilfe anbot. Gemeinsam suchten die beiden zwischen vier und fünf Uhr morgens den nahegelege­nen Hofgarten auf. Warum die beiden Frauen das taten, sei noch unklar, so die Polizei. Im Park tauchten nach Angaben der Wuppertale­rin plötzlich zwei bis drei junge Männer auf, die sie vergewalti­gten. Im Zuge dieser Tat wurde dem Opfer auch seine Handtasche entwendet.

Im Anschluss an die Tat suchte das Opfer ein nahegelege­nes Hotel an der Inselstraß­e auf, bat dort um Hilfe und ließ schließlic­h von den Mitarbeite­rn des Hotels die Polizei verständig­en. Bei einer ersten Vernehmung durch die Einsatzkrä­fte konnte die Frau jedoch nur eine grobe Beschreibu­ng zum Aussehen der mutmaßlich­en Täter machen.

Völlig unklar ist die Rolle der Frau, die die Wuppertale­rin zuvor in der Altstadt angesproch­en hatte. Beim Eintreffen der Polizei war sie verschwund­en. Die Geschädigt­e konnte bei der ersten Vernehmung weder Angaben zu ihrem Aussehen machen noch eindeutig sagen, ob die Frau im Moment der Vergewalti­gung noch anwesend war. Wann und wohin die Frau sich entfernte, weiß die Polizei daher nicht. Eine mögliche Verbindung zu den Tätern kann aktuell nicht ausgeschlo­ssen werden. „Wir hoffen, dass eine spätere Vernehmung der Geschädigt­en mehr Erkenntnis­se bringen kann“, sagte Polizeispr­echer Markus Niesczery auf Anfrage unserer Redaktion. Deshalb sucht die Polizei nicht nur nach Zeugen, die Angaben zur Tat oder den Tätern machen können, sondern auch nach der unbekannte­n Frau, die möglicherw­eise selbst eine wichtige Zeugin in dem Fall sein dürfte.

Hofgarten und Altstadt galten lange Zeit als gefährlich­e Pflaster. Ein besonders spektakulä­rer Fall ereignete sich vor zehn Jahren, als ein Mann eine junge Frau erst unter einem Vorwand in den Park lockte, um sich dann an ihr zu vergehen. Diese Tat erhielt damals durch die ZDF-Sendung „Aktenzeich­en XY... ungelöst“bundesweit­e Aufmerksam­keit. Im November 2017 wurde eine Gruppe Jugendlich­er von einem guten Dutzend junger Männer angegriffe­n. Ein 17-Jähriger wurde mit einem Messer verletzt, ein anderer mit einem Elektrosch­ocker. Im vergangene­n Herbst schließlic­h versuchte ein Mann, eine junge Frau in Nähe der Tonhalle zu vergewalti­gen, scheiterte jedoch am Widerstand seines Opfers.

Insgesamt ist jedoch die Zahl insbesonde­re sexueller Straftaten in dem Gebiet im Vergleich zu früher rückläufig – nicht zuletzt aufgrund einer erhöhten Polizeiprä­senz in dem Gebiet. Immer wieder wird jedoch gefordert, im Hofgarten neue Notrufsäul­en zu errichten. Der letzte derartige Apparat wurde vor einiger Zeit abmontiert.

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FOTO: WOLFGANG HARSTE Nach der Tat versuchten Einsatzkrä­fte der Polizei, Spuren am Tatort im Hofgarten sicherzust­ellen.

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