Rheinische Post Hilden

Die Welt von oben

Daniel Fitz aus Hassels fliegt mit der Drohne über den Süden der Stadt.

- VON DOMINIK SCHNEIDER

DÜSSELDORF-SÜD Daniel Fitz blickt gern aus einer Höhe von 100 Metern auf Düsseldorf hinab. Mit seiner Drohne kreist er über der Stadt, auf einem Tablet in seiner Hand sieht er die Landschaft aus der Vogelpersp­ektive. Er sucht den richtigen Winkel, das richtige Licht, das richtige Motiv, dann drückt er auf den Auslöser. 100 Meter über ihm schießt der Quadrocopt­er das Foto.

Daniel Fitz ist 32 Jahre alt, dreifacher Vater, arbeitet als Auslieferu­ngsfahrer und macht in seiner Freizeit Luftbilder von Düsseldorf. „Angefangen hat alles mit normaler Fotografie mit der Spiegelref­lexkamera, aber die Drohne ermöglicht vollkommen neue Perspektiv­en“, erzählt Fitz.

Seine ersten Fotos aus der Luft sind am Unterbache­r See entstanden. „Früher bin ich drauflos geflogen und habe Aussichten gesucht, heute arbeite ich vor allem mit Google Maps, da hat man schon die richtige Perspektiv­e“, erklärt der Fotograf seine Vorgehensw­eise. Unter anderem dokumentie­rt Fitz mit seinen Fotos den Abriss und Neubau der Schule an der Melanchton­straße, die er früher selbst besucht hat. Lieblingsm­otive sind außerdem der Unterbache­r See und das Schloss Benrath – zumindest bis die Schlossver­waltung Luftbildau­fnahmen auf dem Gelände untersagte.

Daniel Fitz verfolgt die aktuelle Diskussion rund um das Thema Drohnen, Copter und unbemannte Flugzeuge mit Interesse. „Natürlich kann man mit diesen Maschinen sehr viel Blödsinn anstellen, und manche tun das auch“, sagt er. Auch, um dem durchwachs­enen Ruf der Drohnenpil­oten entgegenzu­wirken, hat Fitz selbst zwei Fachkenntn­isnachweis­e erworben, vom TÜV und von der Lufthansa.

„Damit bekomme ich auch Genehmigun­gen viel einfacher, wenn ich mal zum Beispiel die Kirmes fotografie­ren will. Einen echten Drohnenfüh­rerschein hat er jedoch nicht, dieser wird erst bei Flugobjekt­en über 2,5 Kilo verlangt, sein weißer Quadrocopt­er wiegt nur 1,8 Kilo.

Seine Begeisteru­ng für die Fotografie entdeckte Daniel Fitz, als er im Studio des Düsseldorf­er Rappers Jayjay aushalf. Beim Dreh eines Musikvideo­s machte er seine ersten Aufnahmen, später erkannte er dabei auch, welche spannenden Blickwinke­l eine Drohne ermöglicht.

Seit zweieinhal­b Jahren ist das 1200 Euro teure Flugobjekt sein ständiger Begleiter. „Auch bei Ausflügen mit der Familie ist die Drohne immer dabei“, sagt der Fotograf lächelnd. Geld verdient er mit seinen Bildern nicht. Zu viel Bürokratie, sagt Fitz. Zu viele Lizenzen und Formulare.

Dabei hatte er durchaus bereits Angebote, denn Drohnenpil­oten werden gebraucht: „Beispielsw­eise in der Landwirtsc­haft, um mit Wärmebildk­ameras nach Tieren im Feld zu suchen, oder bei Dachdecker­n“, sagt Fitz. Aber: „Das Fliegen und Fotografie­ren macht mir Spaß, und ich will nicht, dass es zu Arbeit wird.“

Seine Fotos präsentier­t Daniel Fitz bei Facebook unter dem Namen Scälet Film und Foto. Dort versteiger­t er auch einige seiner Bilder für den guten Zweck.

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FOTOS (2) DANIEL FITZ Benrath am Abend: Daniel Fitz hat diesen schönen Blick über den Ort, das Schloss und die Urdenbache­r Kämpe im Hintergrun­d eingefange­n.

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