91-Jähriger überfährt Fußgängerin – Bewährungsstrafe
DÜSSELDORF (RP) Weil er eine Fußgängerin auf einem Zebrastreifen totgefahren hat, ist ein 91-Jähriger in Düsseldorf zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Eine Amtsrichterin sprach den hochbetagten Mann am Mittwoch wegen fahrlässiger Tötung schuldig. Außerdem muss der Rentner 7200 Euro in Raten an eine Unfallopferhilfe zahlen. Zeugen hatten ausgesagt, dass der Senior bereits vor dem Unfall sehbehindert gewesen und ihm mehrmals geraten worden sei, seinen 1946 erworbenen Führerschein abzugeben.
Er habe von seinem Augenleiden gewusst, räumte der Rentner ein. Es sei aber nicht so schlimm gewesen und habe ihn kaum beeinträchtigt. Er habe die Frau übersehen, weil er in dem Moment sein Autoradio bedient habe. Er sei an jenem Tag vor neun Monaten gerade aus der Klinik zurückgekommen, wo er seine schwerkranke Frau versorgt habe. Seinen Führerschein gab er auf Anraten seines Anwalts nach dem Unfall ab. Angehörige der getöteten 69-Jährigen kritisierten, dass der Unfallfahrer sich bei ihnen nie gemeldet und entschuldigt habe.