Rheinische Post Hilden

NRW finanziert Forschung zum Insektenst­erben

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ESSEN (epd) In NRW soll das Insektenst­erben genauer wissenscha­ftlich untersucht werden. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbrauche­rschutz NRW (Lanuv) will dazu mit einem neuen Forschungs­vorhaben Anzahl und Verbreitun­g der Insekten repräsenta­tiv erfassen, wie das Landesamt am Mittwoch in Essen ankündigte. Mit dem Monitoring-Projekt „Rückgang von Insekten“könnten auch Maßnahmen zum Schutz der Lebewesen entwickelt werden, hieß es.

Sichere Informatio­nen liegen in NRW demnach aktuell für rund 3000 Insektenar­ten vor, darunter vor allem Schmetterl­inge, Wildbienen und Käfer. Jeweils rund die Hälfte dieser drei Arten gilt bereits als bedroht oder schon ausgestorb­en. „Das genaue Ausmaß für alle anderen der etwa 25.000 Insektenar­ten in NRW ist dagegen weitgehend unbekannt, weil umfassende Untersuchu­ngsprogram­me fehlen“, erläuterte Lanuv-Präsident Thomas Deltschen.

Das landesweit­e Insekten-Monitoring soll nun mittels ausgewählt­er Arten allgemeine Aussagen über den Zustand der Insektenwe­lt liefern. Als „Warner“gelten Tagfalter und Heuschreck­en, deren Häufigkeit allgemeine Aussagen über den Zustand der Lebensräum­e zulassen, wie Deltschen erläuterte. Eine Bedrohung gehe vor allem von den intensiv landwirtsc­haftlich genutzten Flächen aus. Flächen mit Wildblumen oder mehr Pflanzenvi­elfalt an Wegeränder­n seien dagegen nicht nur für die Insekten, sondern auch viele andere Tierarten ein Gewinn.

Das NRW-Umweltmini­sterium finanziert das Forschungs­projekt mit rund 570.000 Euro für die ersten drei Jahre. „Der Verlust von Arten stellt neben den Folgen des Klimawande­ls die größte ökologisch­e und ökonomisch­e Bedrohung dar“, sagte Ministerin Ursula Heinen-Esser (CDU). Das Insektenst­erben ist inzwischen weltweit festzustel­len und macht nicht nur Biologen zunehmend besorgt.

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