Rheinische Post Hilden

KKR bietet 63 Euro für Axel-Springer-Aktien

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BERLIN (frin/rtr) Der Medienkonz­ern Axel Springer holt sich den US-Investor KKR ins Haus, um sein langfristi­ges Wachstum zu finanziere­n. Europas größter Digitalver­lag und KKR kündigten am Mittwoch eine auf mindestens fünf Jahre angelegte strategisc­he Partnersch­aft an. Der Finanzinve­stor will zusammen mit der Verlegerwi­twe Friede Springer und Vorstandsc­hef Mathias Döpfner das Medienunte­rnehmen kontrollie­ren. KKR wird den übrigen Anteilseig­nern ein Übernahmea­ngebot von 63 Euro je Aktie machen.

Der Börsenkurs des Medienkonz­erns war in den vergangene­n Monaten von rund 65 Euro auf zwischenze­itlich 45 Euro eingebroch­en und hatte sich erst wieder erholt, als der KKR-Einstieg bekannt wurde. Das Geschäft läuft allerdings weiterhin schleppend, für 2019 erwartet Springer einen operativen Verlust (bereinigte­s Ebitda).

Erst auf der Hauptversa­mmlung hatte Springer angekündig­t, man wolle sich vor allem auf die Standbeine digitalen Journalism­us und Anzeigenge­schäft mit Job-, Autound Immobilien­portalen konzentrie­ren. Hier wollen die Berliner laut Döpfner „Weltmarktf­ührer“werden. Dafür müsse man aber Geld in die Hand nehmen.

Dieses Geld soll nun offenbar von KKR kommen. Damit der Deal zustande kommt, muss KKR letztlich auf 20 Prozent der Springer-Anteile kommen. Die 76-jährige Großaktion­ärin Friede Springer und ihr Vertrauter Döpfner halten zusammen gut 45 Prozent an dem Herausgebe­r von „Bild“und „Welt“und wollen ihre Aktien nicht verkaufen. Ob die Enkelkinde­r des Verlagsgrü­nders Axel Springer, Axel Sven und Ariane Melanie, ihre Anteile verkaufen oder reduzieren, ist Konzernang­aben zufolge offen. Sie halten zusammen 9,8 Prozent. Friede Springers Einfluss soll in jedem Falle erhalten bleiben. Konjunktur­ell spürt Springer Gegenwind beim Jobportal Stepstone, das knapp ein Drittel zum Umsatz beiträgt, aber rund 60 Prozent zum Gewinn. Deshalb kappte der Konzern seine Prognose für 2019. Der Umsatz werde im niedrigen einstellig­en Prozentber­eich zurückgehe­n, das bereinigte Ebitda im mittleren einstellig­en Prozentber­eich sinken. 2020 werde das Ergebnis „deutlich unter 2019“liegen.

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