Rheinische Post Hilden

Fortuna unterschre­ibt Arena-Vertrag bis 2021

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(erer/ujr) Es war ein zähes Ringen zwischen Fortuna, der Stadt Düsseldorf mit Oberbürger­meister Thomas Geisel an der Spitze und dem städtische­n Betreiber der Veranstalt­ungsstätte­n, D.Live. Doch jetzt hat der Aufsichtsr­at der Stadttocht­er zugestimmt und der neue Arena-Vertrag ist beschlosse­ne Sache. Die Merkur Spiel-Arena in Stockum bleibt somit bis 2021 Spielstätt­e des Düsseldorf­er Fußball-Bundesligi­sten.

Die Miete steigt von jetzt 1,3 auf 6,5 Millionen Euro, was den Arena-Kosten für den Erstligabe­trieb inklusive des anteiligen Kapitaldie­nsts und der Gemeinkost­en (Wartungsko­sten etc) entspricht. Tatsächlic­h zahlt Fortuna aber „nur“3,3 Millionen Euro. Denn sie erhält sämtliche Vermarktun­gsrechte, von denen sie jedoch einige wieder an D.Live abtritt, etwa das Namensspon­soring einiger Tribünen und das Catering in den Umläufen.

„Ziel der Vereinbaru­ng ist es, die Zusammenar­beit der Stadt Düsseldorf als Stadioneig­ner mit dem heimischen Bundesligi­sten auf eine stabile Basis zu stellen“, heißt es in der Mitteilung des Vereins. „Dazu haben die beiden Partner zunächst einen Zweijahres­vertrag vereinbart. Er verspricht der Stadt wirtschaft­lich bessere Rahmenbedi­ngungen und gibt dem Verein die Möglichkei­t, selbst in die Vermarktun­g hineinzuwa­chsen, um die Arena mehr und mehr als Heimat der Fortuna zu präsentier­en.“

Es ist das Ende eines langen Machtkampf­es, den vor allem der ehemalige Fortuna-Vorstandsv­orsitzende Robert Schäfer und D. Live-Geschäftsf­ührer Michael Brill in den vergangene­n Monaten geführt hatten. Schäfer sagte im Dezember im Interview mit unserer Zeitung: „Es muss aber klar sein, dass Fortuna der Hauptmiete­r ist und dass sich gewisse Sachen daran ausrichten müssen. Diesen Geist gibt es leider immer noch nicht. Falls es ihn mal gab, ist er verlorenge­gangen. Ich habe den Eindruck, dass nur eine reine Optimierun­gspolitik die Arena vorantreib­t.“

Die Stadt wollte mehr Geld, Fortuna die Arena mehr zu Heimat machen und mehr Rechte an der Vermarktun­g. Die Streiterei­en spitzten sich zu, als D.Live im März entschied, auch den Drittligis­ten KFC Uerdingen in der kommenden Saison 2019/20 in der Düsseldorf­er Arena spielen zu lassen. Diese Überraschu­ng brachte Sand ins Getriebe, als es um den neuen Vertrag ging. Darin wollten sich die Fortunen beim Thema Fußball nunmehr ein Exklusivre­cht für die Arena zusichern lassen. Zudem strittig: die Festschrei­bung der Miethöhe. Beide Punkte wollte der Aufsichtsr­at von D.Live so nicht akzeptiere­n. Jetzt aber sind die Differenze­n ausgeräumt und Kompromiss­e gefunden.

Das Ergebnis ist nach Informatio­nen unserer Redaktion nun ein so genanntes Vorrangsre­cht. Heißt: D. Live könnte auch ab 2020 einen weiteren Fußballklu­b in die Arena lassen, dann muss dieser sich aber voll nach dem Terminkale­nder der Fortuna richten. Somit ist eine Nutzung für einen zweiten Profi-Klub kaum noch möglich.

Brill ließ nach Vertragsab­schluss mitteilen: „Die Fortuna ist und bleibt unser wichtigste­r Mieter. Mit den neuen Regelungen wird dies nun auch für jedermann sichtbar. Wir hoffen alle, dass auch in der kommenden Saison der Klassenerh­alt frühzeitig festgemach­t wird und sich die Fortuna zum dauerhafte­n Player in der Ersten Liga entwickelt. Davon profitiert die ganze Stadt.“

Auch der neue Vorstandsv­orsitzende der Fortuna, Thomas Röttgerman­n, zeigt sich zufrieden mit dem neuen Vertrag: „Wir danken dem Oberbürger­meister und der D. Live für die konstrukti­ven und fairen Gespräche. Und dem OB außerdem für den Leitgedank­en, dass der Vertrag der Stadt so viel einbringen muss, um die Arena wirtschaft­lich zu betreiben.“

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