Rheinische Post Hilden

Abwasser: Stadt plant 1,5 Mio pro Jahr ein

Im Fachaussch­uss wurde der Politik jetzt präsentier­t, wie Haan in den kommenden Jahren sein Abwasser entsorgt.

- VON PETER CLEMENT

HAAN Etwa 1,5 Millionen Euro nimmt die Stadt Haan künftig Jahr für Jahr in die Hand, um ihr Abwasser-Beseitigun­gskonzept umzusetzen. Dazu gehören sowohl Sanierungs­arbeiten an den Kanälen, als auch zahlreiche andere Maßnahmen.

Im Ausschuss für Stadtentwi­cklung, Umwelt und Verkehr wurde jetzt sowohl das Konzept für die nächsten sechs Jahre besprochen, als auch eine grundsätzl­iche Analyse der Situation in der Gartenstad­t vorgelegt. Die Zahlen und Fakten sind interessan­t: „Im Stadtgebie­t von Haan leben zurzeit rund 31.000 Einwohner. Davon sind etwa 98 Prozent an das Kanalnetz der Stadt angeschlos­sen“, berichtete ein Vertreter des beauftragt­en Ingenieurb­üros Fischer dem Fachgremiu­m.

Mit dem Bau des Kanalnetze­s wurde demnach Anfang des 20. Jahrhunder­ts begonnen. Es weist heute eine Länge von ungefähr 200 Kilometern auf. Die Entwässeru­ng im Stadtgebie­t erfolgt überwiegen­d im Mischsyste­m (etwa 165 Kilometer). Nur vergleichs­weise wenige Teilbereic­he werden im Trennsyste­m entwässert (rund zehn Kilometer Schmutzwas­serkanal und etwa 30 Kilometer Regenwasse­rkanal). Das Niederschl­agswasser behandelt die Stadt in 17 Regenüberl­aufbecken. Zwölf Becken wurden dem Bergisch-Rheinische­n Wasserverb­and übertragen, fünf Becken betreibt die Stadt Haan.

In Haan befinden sich 49 Teileinzug­sgebiete mit 47 Einleitung­sstellen, die bis auf eine (Moorbirken­weg) alle in Gewässer einleiten. Davon leiten 30 Niederschl­agswasser aus Trennsyste­men und 17 das Entlastung­swasser aus Regenwasse­rbehandlun­gsanlagen (Mischsyste­m) ab. „Wegen der besonderen Situation im Außenberei­ch können aufgrund technische­r Randbeding­ungen und eines unverhältn­ismäßig hohen Aufwandes nicht alle bebauten Grundstück­e an die Kanalisati­on angeschlos­sen werden“, hieß es jetzt. Derzeit werden noch 112 Objekte (die ungefähr 370 Einwohner betreffen) über Kleinklära­nlagen oder abflusslos­e Gruben dezentral entsorgt. Für diese verbleiben­den Außenberei­che soll aufgrund ihrer großen Entfernung­en zu möglichen Anschlussp­unkten (mit wenigen Ausnahmen) kein Anschluss an die zentrale Kanalisati­on vorgesehen werden. Mit der Umsetzung von Kanalsanie­rungen wurde dem Konzept zufolge bereits am Linden-, Erlen-, Buchen- und Eschenweg begonnen. Ebenfalls in der Umsetzung befinden sich die Maßnahmen am Kastanienw­eg, Zur alten Gesenkschm­iede sowie die Kanalerwei­terung an der Landstraße. Im vergangene­n Jahr hat die Stadt Haan im Tiefbauamt zwei weitere Mitarbeite­r eingestell­t, um zukünftig die Umsetzung voranzutre­iben. Dennoch hätten einige Maßnahmen verschoben werden müssen, hieß es im Ausschuss.

Das Abwasserbe­seitigungs­konzept für Haan wurde 1985 erstmalig aufgestell­t und 1986 vom Rat beschlosse­n. Eine erste Fortschrei­bung erfolgte im Jahr 1994, die zweite 1999 und die letzte 2014. Gemäß des Landeswass­ergesetzes sind die Städte verpflicht­et, den Stand der Abwasserbe­seitigung alle sechs Jahre vorzulegen.

 ?? FOTO: RUMPENHORS­T ?? Blick in das Innere eines Kanals. Abwasserbe­seitigung ist in Haan bis 2031 in einem Konzept festgeschr­ieben.
FOTO: RUMPENHORS­T Blick in das Innere eines Kanals. Abwasserbe­seitigung ist in Haan bis 2031 in einem Konzept festgeschr­ieben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany