So funktionieren die Spuren für Fahrgemeinschaften in den USA
Die Umweltspuren sollen bald auch für Fahrgemeinschaften freigegeben werden – damit wäre Düsseldorf ein Vorreiter in Deutschland. In Amerika sind die „Diamond Lanes“verbreitet.
von Fahrgemeinschaften ist trotzdem gering geblieben.
In der Praxis funktionieren die Spuren in den USA reibungslos. Wer nicht allein unterwegs ist, nutzt die HOV Lane, wenn es sich anbietet. Da sie links außen verläuft, muss man sie allerdings rechtzeitig verlassen, wenn man eine Ausfahrt nehmen will, die auch in den USA in der Regel vom rechten Straßenrand abgeht. Im Ballungsraum Washington haben Autobahnen in aller Regel vier bis fünf, manchmal auch sechs Spuren – vor allem im dichten Berufsverkehr ist das Abfahren nervig. Der Zeitgewinn in Washington ist zudem relativ, weil die meisten irgendwann auf den Beltway, die Ringautobahn, müssen. Die ist berüchtigt für ihre Staus – und nicht mit einer HOV Lane ausgestattet.
Auch in Düsseldorf handelt es sich bislang nur um einen Feldversuch auf sehr kurzer Strecke: Die Umweltspuren über Merowingerstraße und Prinz-Georg-Straße sind nur wenige hundert Meter lang. Zudem muss noch ermittelt werden, wie gut sich Radfahrer und Autopendler arrangieren – diese Kombination gilt als mögliches Problem. Deutschland folgt mit dem Versuch auch einer Vielzahl anderer Länder. In Kanada und Südamerika sind Fahrgemeinschafts-Sonderspuren verbreitet, in Europa haben unter anderem die Niederlande, Norwegen, Großbritannien und Spanien ein solches Privileg ausprobiert.
ADAC-Mobilitätsexperte Roman Suthold bewertet den Düsseldorfer Ansatz kritisch. Zwar lobt er, dass die Auslastung der Umweltspuren steigen könnte, wenn auch Fahrgemeinschaften sie nutzen dürfen. Allerdings sei die Ausgangslage völlig anders als in den USA. „Dort gibt es viel mehr Fahrstreifen.“In Großstädten wie Düsseldorf fehle der Platz, um dem Autoverkehr eine Fahrspur wegzunehmen. Wenn sich am Ende der Autoverkehr auf der anderen Spur mehr staut, sei für die Luftqualität nichts gewonnen. „Wo der Autoverkehr steht, sind die Stickoxid-Werte hoch.“
Die Vor- und Nachteile sollen in dem Pilotprojekt in Düsseldorf erforscht werden. Ab Ende des Jahres soll die neue Sonderfreigabe dann in der Straßenverkehrsordnung verankert sein, sodass auch andere Kommunen sie nutzen könnten – falls sich die Idee auch in Düsseldorf in der Praxis bewährt.