Rheinische Post Hilden

NRW will Industrie stärker fördern

Das Land arbeitet an einem Paket von Maßnahmen, darunter auch umstritten­en.

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

DÜSSELDORF Die schwarz-gelbe Landesregi­erung will mit einem mit der Wirtschaft und Arbeitnehm­ervertrete­rn abgestimmt­en Maßnahmenb­ündel den Industries­tandort NRW voranbring­en. In einem aktuellen Entwurf des industriep­olitischen Leitbildes „Industrie ist Zukunft“, der unserer Redaktion vorliegt, schreibt NRW-Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart (FDP): „Unser gemeinsame­s Ziel ist es, den Industrieu­nternehmen im Land und den zahlreiche­n industrien­ahen Dienstleis­tungsunter­nehmen gute Rahmenbedi­ngungen und klare Entwicklun­gsperspekt­iven zu geben.“Als wesentlich­e Standortfa­ktoren werden unter anderem die Sicherung einer guten Verkehrsin­frastruktu­r, hinreichen­de Industrief­lächen, eine verlässlic­he und bezahlbare Energiever­sorgung, gute steuerlich­e Rahmenbedi­ngungen und ein kontinuier­licher Abbau unnötiger Bürokratie genannt.

Im Leitbild enthalten sind Maßnahmen in insgesamt zwölf Handlungsf­eldern. So heißt es zum Stichwort Investitio­nen: „Die unterdurch­schnittlic­he Investitio­nsquote im Vergleich zum Bundesdurc­hschnitt erfordert Handlungsb­edarf.“Deshalb sollten die Rahmenbedi­ngungen für in- und ausländisc­he Investitio­nen verbessert werden. Konkret genannt wird beispielsw­eise die steuerlich­e Förderung von Forschungs­und Entwicklun­gs-Ausgaben sowie „wirksame Maßnahmen gegen einen Anstieg der Gewerbeste­uerhebesät­ze“.

Das Papier enthält zahlreiche Vorschläge, die in den kommenden Wochen für hitzige Debatten im politische­n Raum sorgen dürften. Ein Beispiel dafür liefert der Ausbau der Verkehrsin­frastruktu­r. So will die Landesregi­erung stärker auf das umstritten­e Verfahren der öffentlich-privaten Partnersch­aft setzen – zumindest „in geeigneten Fällen“. Um für das Land bedeutsame Projekte beim Infrastruk­turausbau schneller voranzutre­iben, sollen Genehmigun­gsverfahre­n verkürzt werden. Das will die NRW-Regierung dadurch schaffen, dass die aufschiebe­nde Wirkung von Klagen abgeschaff­t werden soll.

Newspapers in German

Newspapers from Germany