Rheinische Post Hilden

Rat beschließt Schumann-Museum

Der Großteil wird durch den Fördervere­in finanziert. Kostenpunk­t für die Ausstellun­g: 728.000 Euro.

- VON ANNE HARNISCHMA­CHER

Es gibt grünes Licht für den Bau des Schumann-Museums in der Carlstadt. Nach den bereits beschlosse­nen Sanierungs­maßnahmen des beschädigt­en Gebäudes, hat der Rat am Donnerstag die Errichtung und Ausstellun­gsausstatt­ung beschlosse­n. Die Kosten dafür trägt zum Großteil der Fördervere­in „Schumann-Haus Düsseldorf“. Das Heine-Institut soll den Betrieb führen. Die Fakten im Überblick.

Die Idee

Im ehemaligen Wohnhaus von Robert und Clara Schumann an der Bilker Straße 15 soll ein Museum entstehen, dass das Leben und Wirken des Musiker-Ehepaares und das Düsseldorf­er Musikleben im 19. Jahrhunder­t thematisie­rt. Das Schumann-Haus ist das einzige in seiner historisch­en Bausubstan­z erhaltene Wohnhaus der Familie. Viele von Schumanns Werken entstanden in Düsseldorf. Unter anderem die Rheinische Symphonie, die Violinphan­tasie und einige Märchenerz­ählungen.

Das mehr als 200 Jahre alte Schumann-Haus ist seit 1983 denkmalges­chützt. Bevor mit den Ausstellun­gsarbeiten begonnen werden kann, müssen bauliche Schäden durch einen Pilzbefall am Gebäude saniert werden, heißt es in den Papieren der Stadt zum Thema. Zudem sollen denkmalges­chützte Bauteile restaurier­t und die Haustechni­k erneuert werden.

Wie hoch sind die Gesamtkost­en?

Die Kosten für die Ausführung und Finanzieru­ng der Ausstellun­gsausstatt­ung des Museums betragen 728.000 Euro. Der Fördervere­in „Schumann-Haus Düsseldorf“hat laut Stadt einen Anteil von 700.000 Euro für die Umgestaltu­ng zugesagt. Kulturdeze­rnent HansGeorg Lohe betonte am Donnerstag seine Dankbarkei­t für diese Unterstütz­ung. Der Kulturauss­chuss schloss sich der Danksagung an.

Der ausstehend­e Betrag von 28.000 Euro soll nach derzeitige­m Stand aus dem Haushalt der Stadt Düsseldorf finanziert werden. Zudem hat die Stadt dem Fördervere­in zugesagt, die derzeit an Dritte vermietete­n Flächen – sobald sie frei sind – für Museumszwe­cke zur Verfügung zu stellen. Das teilte der Vorsitzend­e des Kulturauss­chusses Friedrich G. Conzen mit. Bekanntest­er Bewohner ist Cellist Thomas Beckmann.

Wie ist das Museum aufgebaut?

Für das Museum werden das Erdgeschos­s und das erste Obergescho­ss umgebaut. Entstehen soll nun zunächst eine Museumsflä­che von 650 Quadratmet­er, 275 Quadratmet­er davon werden Ausstellun­gsfläche. Der Hauptteil des Museums liegt dann im ersten Stock. Weil das Vorderhaus alleine zu klein wäre, entsteht im Hof ein neuer Erweiterun­gsbau. Zudem wird ein Aufzug für Barrierefr­eiheit installier­t. Sabine Brenner-Wilczek, Direktorin des Heine-Instituts, beschrieb, dass das Museum einem „emotionale­m Aufbau“folgen soll. Demnach solle die Ausstellun­g mit einem zeitgeschi­chtlichen und einem Teil zur Stadtgesch­ichte einstimmen. Danach folgt die Ausstellun­g einem Raumkonzep­t, bei dem es um die Personen der Familie Schumann geht, die Kinder des Musiker-Ehepaares, die alle in dem Gebäude gelebt haben, eingeschlo­ssen. Neben Robert Schumann soll auch Clara Schumann einen eigenen Raum bekommen. Auch Zeitgenoss­en der Familie werden mit einem Raum bedacht. Darunter Heinrich Heine und bekannte Persönlich­keiten wie Johannes Brahms. Der abschließe­nde Raum „Krankheit und Tod“soll die letzten Lebensjahr­e und einen Selbstmord­versuch von Robert Schumann thematisie­ren.

Was gibt es im Museum zu entdecken?

Das Heine-Institut stellt für das Schumann-Museum über 1000Expona­te zur Verfügung. Darunter zum Beispiel auch den Schwanenfe­dermantel von Clara Schumann. Die Leitlinie des Schumann-Hauses soll jedoch „Musik entdecken“sein, wie Sabine Brenner-Wilczek mitteilt. „Man wird keine geschriebe­ne Note sehen, ohne die Vertonung zu hören“, so die Direktorin des Heine-Instituts. Zahlreiche interaktiv­e Module und Klanggesta­ltungen sollen dass Gesehene erfahrbar machen. Texte, Bilder und Exponate sollen durch Touchscree­ns, interaktiv­e Angebote und Video-Stationen ergänzt werden.

Wann kann das Schumann-Haus besucht werden?

„Wir hoffen, dass mit der Sanierung bald begonnen wird“, sagte Conzen im Kulturauss­chuss am Donnerstag. Der aktuelle Terminplan sieht eine Fertigstel­lung und Eröffnung im Oktober 2020 vor.

 ?? RP-FOTO: ANDREAS BRETZ,, HELENE PAWLITZKI ?? Der Innenhof des Schumann-Hauses soll nach dem Abschluss der Umbauarbei­ten wieder begrünt werden.
RP-FOTO: ANDREAS BRETZ,, HELENE PAWLITZKI Der Innenhof des Schumann-Hauses soll nach dem Abschluss der Umbauarbei­ten wieder begrünt werden.
 ??  ?? Clara Schumanns Brosche
Clara Schumanns Brosche
 ??  ?? Clara Schumanns Witwenschl­eier
Clara Schumanns Witwenschl­eier
 ??  ?? Elfenbein-Miniatur des Paares
Elfenbein-Miniatur des Paares
 ??  ?? Ein Entwurf von Robert Schumann
Ein Entwurf von Robert Schumann

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