Rheinische Post Hilden

Schnelle Nummern fürs Hier und Jetzt

Nächste Woche feiert ein neues Kom(m)ödchen-Programm Premiere: „Quickies“.

- VON KLAS LIBUDA

Man muss sich das neue Programm des Kom(m)ödchens wohl so vorstellen wie einen Seismograp­hen. Läuft und läuft und läuft, und sobald es eine Erschütter­ung gibt, schlägt er aus. „Quickies“heißt die neue Produktion, die kommende Woche Mittwoch Premiere feiert. Es ist, das ist fürs Kom(m)ödchen ungewöhnli­ch, eine Sketch-Show, ein Programm mit schnellen Nummern fürs Hier und Jetzt. Kurzfristi­g möchte das Ensemble darin auf die Gegenwart reagieren. „Wenn ein wichtiger Politiker etwas Unwichtige­s sagt, muss das rein“, sagt Martin Maier-Bode.

Er hat mit Haus-Autor Dietmar Jacobs an „Quickies“geschriebe­n, Haus-Regisseur Hans Holzbecher bringt es nun mit dem Haus-Ensemble – Maike Kühl, Daniel Graf, Heiko Seidel und Maier-Bode – auf die Bühne. Eine eingespiel­te Mannschaft, deren Stücke über Jahre laufen. Dass man sich diesmal nicht in einem abendfülle­nden Theaterstü­ck an den Verhältnis­sen abarbeitet, sondern häppchenwe­ise, resultiere aus der „großen Spiellust des Ensembles“, so Maier-Bode. „Wir haben einen großen Erzähldruc­k.“

Nun ist es so, dass das Kom(m)ödchen auch bislang versuchte, seine Produktion­en aktuell zu halten. Das gelingt allerdings nur mit gewisser Reaktionsz­eit, weil die Stücke nun einmal einem Handlungsv­erlauf folgen. Änderungen brauchen Zeit. In „Quickies“soll es zack, zack, zack gehen, möglichst bald. Als man vor einem halben Jahr mit der Konzeption begann, sei noch die Flüchtling­sdebatte ein großes Thema gewesen, sagt Maier-Bode. Heute ist es die Klimapolit­ik. Ein Drittel des Programms habe man noch während der Vorbereitu­ngszeit weggeschmi­ssen, so der Autor. Sie habe sich extra schon „Andrea Nahles draufgesch­afft“, fügt Maike Kühl hinzu, „aber das hat sich dann auch erledigt“.

16 bis 17 Nummern soll das neue Programm pro Abend fassen, miteinande­r verwoben durch ebenso viele Moderation­en. Alle drei Monate möchte man das gesamte Stück einem Realitäts-Check unterziehe­n. Wer es sich alle halbe Jahre ansieht, soll große Teile nicht mehr wiedererke­nnen, so Maier-Bodes Anspruch.

Wenn denn die Leute dann auch wiederkomm­en wollen. Die ersten Vorstellun­gen jedenfalls sind schon ausverkauf­t.

Info Karten unter 0211 329443 und im Internet unter: www.kommoedche­n.de

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FOTO: ANDREAS BRETZ Martin Maier-Bode und Heiko Seidel als SPD-Mitglieder während der Proben zu „Quickies“.

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