Neues Festival für alte Musik
Felix Mendelssohn Bartholdy
(step)
führte im Jahr 1829, erstmals seit dem Tod von Johann Sebastian Bach knapp 80 Jahre vorher, dessen Matthäus-Passion auf – und legte damit gewissermaßen den Grundstein für die historische Aufführungspraxis. War Mendelssohn Bartholdys Motivation noch deutlich auf die Besinnung der „alten Musik“konzentriert, so entwickelte sich über die Jahrzehnte auch ein Bewusstsein für den gesamten Rahmen der Interpretation. Anfangs teilweise belächelt sind diese historisch informierten Interpretationen elementarer Bestandteil des heutigen Musikbetriebs geworden, insbesondere seit Ende der 1970er Jahre erstmals auch die Wiener Klassik und später auch andere Epochen in diese Art der musikalischen Auseinandersetzung einbezogen wurden. Der historischen Aufführungspraxis widmet die Philharmonie vom 29. August bis 1. September erstmals ein eigenes Festival. Auch um den „Urvater“der Originalklang-Bewegung zu ehren, werden unter dem Festival-Titel „Felix!“an dem verlängerten Wochenende im Spätsommer in der Philharmonie und an ausgewählten Orten in der Stadt herausragende Interpreten schlaglichtartig die Bandbreite dieser Musizierpraxis beleuchten: Namhafte Ensembles, die sich über viele Jahre eine bedeutende Position in der Musikwelt erspielt haben, junge Musikerinnen und Musiker, die mit neuem Blick dem Bemühen um die originalgetreue Interpretation besonderen Esprit verleihen und einem neuen und jungen Publikum erschließen, sowie schließlich die internationale freie Musikszene, die im Sog dieser Musizierpraxis zu außergewöhnlicher Qualität gelangt ist, werden das Festival prägen. Den Auftakt des Festivals bildet am 29. August ab 20 Uhr eine Countertenor-Gala in der Philharmonie, die Arien und Instrumentalwerke von Hasse, Händel, Porpora und Vivaldi in den Fokus stellt. Unter dem Titel „Felix! Urban“verlässt das Festival am 31. August das Konzerthaus und begibt sich unter die Menschen in der Stadt. Konzerte gibt es in vier Kirchen, dem Foyer der Philharmonie und einem Klub mit jungen Ensembles.