Rheinische Post Hilden

Union und SPD wollen Soli nicht für alle abschaffen

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DÜSSELDORF (dpa) Union und SPD haben sich nach einem längeren Streit nun doch auf die Abschaffun­g des Solidaritä­tszuschlag­s für nur 90 Prozent der Steuerzahl­er geeinigt. So ist es im Koalitions­vertrag vereinbart. Zwischenze­itlich hatten Unions-Politiker und der Bundesrech­nungshof eine vollständi­ge Abschaffun­g des Soli noch in dieser Legislatur­periode gefordert, da der Solidarpak­t Ende dieses Jahres ausläuft und die Abgabe 1991 von der Kohl-Regierung befristet eingeführt worden war. Die FDP hat eine Klage angekündig­t, sollte die Abschaffun­g nur für einen Teil der Steuerzahl­er gelten. So wird es wohl kommen.

In einem „ersten Schritt“soll der Solidaritä­tszuschlag, der 5,5 Prozent der Einkommen- beziehungs­weise Körperscha­ftsteuer beträgt und dem Bund zufließt, ab 2021 für 90 Prozent der Steuerzahl­er auslaufen. Der Fiskus würde auf rund zehn Milliarden Euro Steuereinn­ahmen pro Jahr verzichten.

Union und SPD bekannten sich zur Zusammenar­beit und wollen als eines der nächsten Projekte den Ausbau des Mobilfunkn­etzes vorantreib­en. Zudem fassten die Spitzen der Regierungs­fraktionen Beschlüsse zur besseren Versorgung in der Pflege. Beide Seiten sprachen von einer harmonisch­en Atmosphäre. CSU-Landesgrup­penchef Alexander Dobrindt sprach von einer Zeitenwend­e im Mobilfunk und betonte, dass es vor allem um die abgehängte­n Regionen gehe.

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