Neue Kultur in alter Raffinerie
(los) Das hat der inzwischen traditionsreiche Kultursalon – veranstaltet von der Rheinischen Post in Kooperation mit der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland – auch noch nicht erlebt: die Besichtigung und Begehung einer Baustelle. Allerdings einer echten und famosen Kulturbaustelle!
Dafür mussten die vor allem aus Düsseldorf kommenden Salon-Teilnehmer gar nicht allzu weit anreisen, praktisch nur ein bisschen rheinauf. Wer mit dem Boot hätte kommen wollen, wäre an Hamm, Benrath und Baumberg vorbeigeschippert und schließlich bis Monheim zur Anlegestelle, die auch erst vor zwei Jahren eingeweiht und in Betrieb genommen wurde.
Nur ein paar Schritte vom Rhein entfernt wartet dann die Kultur. Die soll nach bisherigen Planungen dort ab dem Jahr 2023 geben: nämlich in der sogenannten Kulturrafinerie K714.
Noch braucht man viel Phantasie, um in den über 100 Jahren alten Lagerhallen einer Shell-Fassabfüllanlage einen künftig coolen Saal für Konzerte, Theater und Tanz zu sehen. Eigentlich ist es unvorstellbar, doch es könnte unvorstellbar schön werden. Das jedenfalls durften die Salonteilnehmer den Worten von Martin Witkowski entnehmen, der als Intendant der Monheimer Kulturwerke in den ausgeräumten Hallen die Pläne vorstellte.
„Vorsicht, gerade bewegen sie sich vom Backstage-Bereich auf die Bühne“, vertraute er den Besuchern an, die doch nur ein paar Schritte in die leere Halle hineingegangen waren. 2000 Sitzplätze soll der Veranstaltungssaal haben, daneben wird eine kleinere Halle entstehen sowie ein Restaurant und ein Parkhaus für 1200 Fahrzeuge.
Es gibt also wieder ordentlich was zu tun in Monheim, und dass alles in 2023 eröffnet wird, nannte Witkowski „sportlich, aber sehr wohl machbar“. Die Kulturraffinerie fasziniert schon jetzt – in der Phantasie der Besucher. Man könnte ja jährlich wiederkommen, um den Fortgang der Arbeiten zu verfolgen, dachte Dorothée Coßmann, Geschäftsführerin der Kulturstiftung, laut nach – und im Sinne aller.