Was Düsseldorf und Mack verbindet
Im Kunstpalast wurde ein neues Buch vorgestellt. „Heinz Mack. Ein Künstler in Düsseldorf“ist kein Ausstellungskatalog, auch keine Werkschau. Es ist eine großartige Hommage an die lebenslange Verbindung der Stadt zu einem Künstler. Auch wenn der 1931 im hessischen Lollar geborene Heinz Mack seit langem in Mönchengladbach und auf Ibiza lebt: Seine prägenden Wegmarken setzte er in der Landeshauptstadt. Hier hat er von 1950 bis 1953 die Kunstakademie besucht, hier hat er 1957 zusammen mit Otto Piene die ZERO-Gruppe gegründet. Der reich bebilderte 320-Seiten-Band mit teils bisher unveröffentlichtem Bildmaterial belegt Macks Spuren am Rhein. Allen Düsseldorfern bekannt ist etwa Macks „Segelbrunnen“am Platz der Deutschen Einheit, der auch den Einband des neuen Buchs ziert.
Die Ankündigung der Buchvorstellung mit dem Vermerk „Der Künstler ist anwesend“führte zu einem vollen Foyer des Kunstpalasts. Dessen Direktor Felix Krämer verwies auf den großen Bestand an Macks Werken in seinem Haus und kündigte für 2021 eine große Mack-Ausstellung an. Anlass ist der 90. Geburtstag des Künstlers. Helga Meister, die zusammen mit Bettina Weiand die Texte für das Buch lieferte, führte anekdotisch zurück ins Jahr 1964, als die ZERO-Künstler Piene, Uecker und Mack am Karnevalszug teilnahmen. Aus einem Brett, einer Deichsel und vier Kinderwagenrädchen hatten sie einen „Panjewagen“gebaut. Dahinter schepperte ein uraltes Brett mit verrosteten Nägeln, das Uecker aus dem Rhein gefischt hatte. Die drei jungen Herren trugen Papphüte, halb wie Ofenrohre, halb wie Zylinder. Weniger amüsant war viele Jahre später der städtische Umgang mit einem Kunstobjekt von Mack, das die Firma Mannesmann finanziert hatte. Gegen Macks Gestaltung des Eingangsbereichs im neu eröffneten Filmmuseums regte sich 1993 derart viel Widerstand, dass der Künstler emotional reagierte: „Macht, was ihr wollt.“Rückblickend meinte er später: „Ich hätte auf die Barrikaden gehen sollen.“
Info Bettina Weiand (Hrsg.): „Heinz Mack. Ein Künstler in Düsseldorf “, Wienand-Verlag, 320 Seiten, 36 Euro