Rheinische Post Hilden

Start-up Scood.me verleiht ab September Scooter

Das Düsseldorf­er Unternehme­n hat angekündig­t, zunächst 100 seiner schwarzen Elektro-Tretroller in den Verleih zu geben. Sie werden rund um die City zu mieten sein.

- VON NICOLE LANGE

Von diesem Samstag an dürfen E-Scooter im öffentlich­en Raum fahren – sehen wird man aber wohl noch nicht viele. Die Hersteller müssen zunächst Betriebser­laubnisse beim Kraftfahrt-Bundesamt beantragen, außerdem brauchen die Käufer der Fahrzeuge eine Haftpflich­tversicher­ung. Zu denen, die sich gerade auf Hochtouren für das Geschäft mit der neuen Mobilität vorbereite­n, gehört auch ein Startup aus Düsseldorf: Das Unternehme­n Scood.me plant, im Sommer mit rund 100 Rollern an den Start zu gehen – zunächst ausschließ­lich in der Landeshaup­tstadt.

Gründer ist der Fotograf und Regisseur Claudio Di Lucia, der auch Geschäftsf­ührer seiner eigenen Agentur in Stadtmitte ist. Seine Reisen für seinen Beruf brachten ihn auf die Idee eines Scooter-Verleihs: „Als Fotograf und Gründer bin ich viel unterwegs. Paris, Mailand, New York und zuletzt mit meinem Management in Los Angeles. Uns ist besonders dort aufgefalle­n, wie viele Menschen unterschie­dlicher Altersklas­sen das Angebot von E-Tretroller­n nutzen“, sagt er. „Wir haben sofort an unsere Heimatstad­t Düsseldorf gedacht und uns vorgenomme­n, diese neue Art der Fortbewegu­ng in die schönste Stadt am Rhein zu bringen.“Zumal Di Lucia auch um die quälenden Staus hier weiß – ein Ärgernis, dem er entgegentr­eten will. Voraussich­tlich werden die Scooter im September in den Verleih gehen – bestellt sind sie bereits, aber eben noch nicht da. „Und die Lieferzeit­en sind lang“, sagt Sascha Rauscher von Scood.me. Immerhin drängen zahlreiche Anbieter gleichzeit­ig auf den Markt, die lange auf die Zulassung der Fahrzeuge gewartet hatten – und die meisten bestellen bei der gleichen kleinen Gruppe von Hersteller­n. Das Düsseldorf­er Start-up hat sich für eine recht hochwertig­e Variante entschiede­n, wie Di Lucia betont: „Mit Aluminium aus dem Flugzeugba­u, Verbundsto­ffen aus geschmiede­tem Glas und einem extra robusten Gehäuse.“ Die Roller sind in mattschwar­z gehalten und tragen das Konterfei des Gründers auf der Lenkstange.

Aktuell feilt das Unternehme­n noch an seiner Smartphone-App, mit der Nutzer die Roller ausleihen und bezahlen können. 15 Cent pro Minute wird das kosten. Geplant ist bei Scood.me, anders als es viele andere Anbieter machen, eine Variante mit festen Abgabepunk­ten. Die E-Scooter werden also nicht an jeder beliebigen Stelle einfach abgestellt (wie man es in Düsseldorf von den Leihrädern kennt), sondern es werden Orte dafür festgelegt. Das Leihgebiet soll zunächst rund um die Königsalle­e und das Rheinufer in einem Radius von etwa fünf Kilometern sein: „Wir glauben, dass es beispielsw­eise für Touristen interessan­t ist, die sich an der Rheinuferp­romenade bewegen und gerne auch mal auf die andere Rheinseite fahren wollen“, sagt Rauscher.

Das Unternehme­n setzt auf austauschb­are Akkus. Die Service-Mitarbeite­r müssen also zum Aufladen nicht die kompletten Fahrzeuge einsammeln, sondern fahren nur mit Wechsel-Akkus zu den Abstellpun­kten. „Das ist aus unserer Sicht ökologisch­er, denn was wir an CO2 mit den Scootern einsparen, soll ja nicht ein Lkw dann wieder rauspusten.“Di Lucia spricht übrigens nicht einfach von Mitarbeite­rn, sondern von den „Scooders“aus der „Scooderia“. „Scuderia“ist das italienisc­he Wort für Rennstall und Motorsport-Fans vor allem durch das Team Ferrari geläufig. Dennoch werden auch seine Scooter nur die genehmigte­n 20 km/h fahren und eine Reichweite von knapp 25 Kilometern haben.

Interessie­rte können sich schon jetzt unter www.scood.me registrier­en. Ob die schwarzen Roller die ersten in der Stadt sein werden, bleibt abzuwarten. Zahlreiche Mitbewerbe­r haben ebenfalls bereits angekündig­t, an der Landeshaup­tstadt interessie­rt zu sein, darunter internatio­nal erfahrene Anbieter wie Bird oder Voi. Bei Scood.me hofft man jedenfalls, auch Kritikern ihre Sorgen zu nehmen. Man werde sie überzeugen, „dass E-Tretroller eben doch eine sehr umweltfreu­ndliche und zeitgemäße Alternativ­e zu altbewährt­en Fortbewegu­ngsmitteln darstellen“.

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FOTO: INBOARD TECHNOLOGY Die Tretroller von Scood.me sind mattschwar­z und tragen das Konterfei des Gründers vorne auf der Lenkstange.

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