Zurück zum Anfang
Unsere Leserreporter, die vierköpfige Familie Tuschen, berichten von ihren Erlebnissen in Groningen und Appingedam im Norden der Niederlande.
Unser Abenteuer als Leserreporter begann am Freitagmittag, als wir uns mit dem Auto auf den Weg in den nördlichen Teil der Niederlande machten. Wir, das sind Vera (43) und Christian (44) mit der gemeinsamen Tochter Laura-Marie (18) und deren bester Freundin Jana (17).
Die Strecke in den Norden ist uns sehr gut bekannt, da wir seit vielen Jahren unseren Sommerurlaub auf der Insel Borkum verbringen. Wir spielten während der Fahrt kurzzeitig mit dem Gedanken, bis Eemshaven durchzufahren, wo die Borkumfähre ablegt, bogen aber dann doch 15 Kilometer vorher Richtung Appingedam ab.
Appingedam ist eine alte historische Handelsstadt im Norden der Niederlande mit knapp 12.000 Einwohnern und liegt circa 30 Kilometer nordöstlich von Groningen. Das Ziel unserer Fahrt war das Landgut Ekenstein, wo sich unsere erste Unterkunft befand. Das Landgut stammt aus dem 17. Jahrhundert und liegt inmitten einer wunderschönen Parklandschaft. Das Hotel wird, wie wir feststellen konnten, von vielen Radfahrern gebucht und ist ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung.
Nach dem Check-in und einer ersten kurzen Besichtigung der malerischen, typisch niederländischen Kleinstadt Appingedam begaben wir uns zur Nikolaikirche, wo das Auftaktkonzert des Kulturfestivals „Terug naar het begin“(frei übersetzt: Zurück zum Anfang) stattfand. Dieses dreitägige Event wird jedes Jahr in Appingedam und den umliegenden kleinen, sehr alten Kirchen der Nachbarorte durchgeführt. In diesen besonders stimmungsvollen Bauwerken werden verschiedene kulturelle Programmpunkte angeboten: Von Klassik bis Pop, von Kunst bis Theater ist für jeden etwas dabei. Das Konzert in der vollbesetzten Nikolaikirche bot beispielsweise eine interessante Mischung: Erzählt wurde die biblische Schöpfungsgeschichte, untermalt von einem Mix aus klassischen und modernen Musikstücken.
Am Samstagvormittag stand für uns die beliebteste Freizeitbeschäftigung der Niederländer auf dem Programm: eine Fahrradtour. Ausgehend von der Nikolaikirche in Appingedam fuhren wir mit einer netten kleinen Gruppe, angeführt vom äußerst sympathischen Reiseleiter Joost, zunächst zu einer weiteren Kirche in der Stadt, wo der Orchester-Keyboarder Pieter de Graaf ein grandioses Konzert gab. Über die Mariakerk in Oosterwijtwerd ging es zur Kirche in Marsum, in der ein Kunstprojekt zum Thema Flucht vorgestellt wurde. In der mittelalterlichen Marienkirche von Krewerd folgte dann ein Musikkonzert und die Fahrradtour endete nach insgesamt rund 18 Kilometern wieder auf dem Festivalgelände in Appingedam. Eine entspannte Rundreise mit vielen interessanten Eindrücken; sehr empfehlenswert.
Am Abend fuhren wir dann weiter ins rund 30 Kilometer entfernte Groningen. Die quirlige und vielseitige Studentenstadt (230.000 Einwohner, davon rund 50.000 Studenten) bildet das Zentrum der nördlichen Niederlande. Die Stadt hat uns mit ihrer Mischung aus historischen Gebäuden und jugendlicher Energie sofort gefesselt und begeistert. Hinzu kam die hervorragende Unterbringung im Hotel „Miss Blanche“, welches wir aufgrund der zentralen Lage und tollen Ausstattung absolut empfehlen können.
Am nächsten Tag teilte sich unsere Gruppe: Die beiden Älteren wanderten durch die schöne historische Innenstadt von Groningen und besuchten neben einem Flohmarkt auch das sehenswerte „Groninger Museum“. Dieses nicht nur architektonisch beeindruckende Kunstmuseum beinhaltet Kunstwerke aus der Zeit des 16. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Die Mädchen nutzten währenddessen lieber ihre freie Zeit, um bei einer ausgiebigen Shoppingtour die niederländischen Einkaufsmöglichkeiten begeistert zu erkunden.
Auf der Rückfahrt am frühen Sonntagabend waren wir uns einig, dass wir schon viel früher auf der Fahrt nach Borkum einen Zwischenstopp in Groningen und der näheren Umgebung hätten einlegen sollen. Wir hatten eine tolle Zeit und werden sicherlich wiederkommen.
Info Das war der Erfahrungsbericht der Familie Tuschen. Im Mai hatte die Rheinische Post zusammen mit dem Niederländischen Büro für Tourismus & Convention (NBTC) Leserreporter gesucht, die für zwei Tage die Region Groningen erkunden. Aus den zahlreichen Zuschriften wurde Familie Tuschen aus Issum ausgelost. Christian, Vera und Tochter Laura-Marie mit ihrer Freundin Jana traten die Reise gemeinsam an.