Abschied vom alten Lappen
Vor 2013 ausgestellte Führerscheine müssen bald umgetauscht werden – die ersten bereits bis Anfang 2022.
(tmn) In den kommenden Jahren müssen mehr als 43 Millionen Führerscheine umgetauscht werden. Wer also noch mit einem grauen oder rosafarbenen Papierführerschein oder auch mit einer vor 2013 ausgestellten Plastikkarte unterwegs ist, muss sich auf kurz oder lang davon trennen. Der Umtausch zum Scheckkartenformat ist Pflicht – für die einen früher, für die anderen später.
Hintergrund ist eine EU-Richtlinie, die Deutschland nun umsetzt. Es gehe um rund 15 Millionen Papierführerscheine aus der Zeit bis 1998 und weitere 28 Millionen Plastikkarten, die zwischen Januar 1999 und 2013 ausgestellt wurden, schätzt Gerrit Reichel vom Automobil-Club Verkehr (ACV). Als Grund für den Umtausch nennt das Bundesverkehrsministerium die Vereinheitlichung innerhalb der EU, wo derzeit noch mehr als 110 unterschiedliche Führerscheinformate im Umlauf seien. Ein länderübergreifendes Format erleichtere die Kontrollen. Der neue EU-Führerschein sei auch besonders fälschungssicher.
„Statt der alten Fahrerlaubnisklasse 3 hat der Führerscheininhaber zukünftig die Pkw-Klassen B, BE, C1, C1E, M, und L auf seiner Karte stehen“, sagt Jürgen Kopp von der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände. „Hat er die Prüfung vor dem 1. April 1980 gemacht, kommen auch noch die Zweiradklassen A1 und AM dazu.“Niemand muss aber befürchten, durch den Umtausch Fahrberechtigungen zu verlieren.
Mit dem Umtausch sind Gebühren in Höhe von 25 Euro verbunden. Bei nicht Einhalten der Umtauschfrist droht ein Verwarnungsgeld über zehn Euro. Am längsten Zeit zum Umtausch haben Führerscheinbesitzer, die vor 1953 geboren sind, nämlich bis Januar 2033. Am frühesten betroffen – nämlich schon Anfang 2022 – sind Fahrer, die zwischen 1953 und 1958 geboren wurden.
Sämtliche Umtauschfristen finden sich auf der Internetseite des ADAC unter www.adac.de/verkehr.